Gewöhnliche Natternzunge

Ophioglossum vulgatum

Gewöhnliche Natternzunge

Ophioglossum vulgatum

Die Gewöhnliche Natternzuge ist ein Farn und gehört zur Familie der Natternzungengewächse. Der Stängel ist ein Zentimeter lang und drei Millimeter dick. Er wird unter der Erde von bis zu 20 Wurzeln gestärkt, die von der Sprossachse wegwachsen. An dem Stängel ist ein eiförmiges Laubblatt, das dunkelgrün und glatt ist. Das Blatt ist bis zu zehn Zentimeter lang und vier Zentimeter breit. Die Sporangien (=hier werden Sporen gebildet) sind ährenartig und sind über dem Blatt.

Wo lebt die Gewöhnliche Natternzunge?

Die Gewöhnliche Natternzunge kommt in Europa, Asien, im Süden der USA und Mexiko vor.
Sie lebt in einer Höhenlage von bis zu 1400 Metern. Die Gewöhnliche Natternzunge besiedelt schattige Wälder, bewaldete Hänge und Wälder, die regelmäßig überflutet sind. Hier bei uns findet man die Gewöhnliche Natternzunge oft auf Moorwiesen und feuchten Magerwiesen.

Wie alt kann die Gewöhnliche Natternzunge werden?

Die Gewöhnliche Natternzunge wird mehrere Jahre alt.

Was braucht die Gewöhnliche Natternzunge?

Die Gewöhnliche Natternzunge wächst in Gruppen. Sie braucht viel Feuchtigkeit. Der Boden muss nährstoffarm sein. Die Gewöhnliche Natternzunge gilt als Verbandscharakterart der „Pflanzensoziologischen Einheit“ der Pfeifengraswiesen. Dort wachsen nur auffällige Grasarten.

Wie wird die Gewöhnliche Natternzunge genutzt?

Die Art vor allem um Friedberg (Hessen) „Fieberkräutchen“ genannt. Nach einem Brauch wird an Christi Himmelfahrt die Pflanze gepflückt mit den Worten: „Hier ess ich neue Frucht! – Bewahr mich Gott vor Fieber und gelber Sucht!“ und gegessen.

Wie sieht die Vegetationsperiode der Gewöhnlichen Natternzunge aus?

Die junge Gewöhnliche Natternzunge lebt mehrere Jahre unterirdisch und wird vom Mykorrhizapilz versorgt, bis sie ersten Blätter und Wurzeln gebildet werden. Die Sporangien sehen wie Ähren aus. Sie öffnen sich von Juni bis August 2-klappig durch einen Querriss. Im Gegensatz zu den meisten übrigen einheimischen Farnen fehlt ein Ring, sodass die Sporen nicht aktiv ausgeschleudert werden: Sie werden vom Wind ausgebreitet. Im Herbst welkt das Blatt. Den Winter verbringt die Gewöhnliche Natternzunge unter der Erde mit dem Rhizom.

Besonderes

Veraltet wird die Gewöhnliche Natternzunge „Unseres Herren Spärkraut“ genannt: Damit ist der Speer gemeint, der in die Seite von dem am Kreuz hängenden Jesus gestoßen wurde.

 

Schutz

Die Gewöhnliche Natternzunge ist auf der Roten Liste als „gefährdet“ gelistet.
Das liegt vor allem daran, dass die Lebensräume der Gewöhnlichen Natternzunge zerstört werden. So werden viele Moore trockengelegt, damit darauf Tiere weiden können oder Pflanzen angebaut werden können.