Glockenheide

Erica tetralix

Glockenheide

Erica tetralix

Die Glockenheide ist ein Zwergstrauch und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Sie wird 15 bis 50 Zentimeter hoch. Die Blätter sind nadelförmig und immergrün. Sie sind 3 bis 6 Millimeter lang und stehen dicht beieinander vom Stängel ab. Sie sind behaart und am Rand eingerollt. Der Blütenstand ist doldig, es sind 5 bis 15 Blüten beieinander. Eine Blüte ist 6 bis 9 Millimeter lang, rosa und eiförmig bis zylindrisch.
Die Früchte sind Trockenkapseln. In ihnen sind die Samen enthalten.

Wo lebt die Glockenheide?

Die Glockenheide kommt in Europa am Atlantik vor: Spanien, Portugal, Nordfrankreich England und Dänemark. Bei uns kommt es am meisten im Norddeutschen Tiefland vor.
Die Glockenheide ist meist Mooren, auf Zwergstrauchheiden und Borstgraswiesen zu finden.

Wie alt kann die Glockenheide werden?

Die Glockenheide wird mehrere Jahre alt.

Was braucht die Glockenheide?

Die Glockenheide kann dort wachsen, wo es nur wenige Nährstoffe gibt. Der Boden ist am besten sandig und hat einen sauren pH-Wert. Außerdem mag die Glockenheide Torf.

Wie wird die Glockenheide genutzt?

Die Glockenheide wird gerne in Gärten wegen ihrer schönen Blüten angepflanzt.

Wie sieht die Vegetationsperiode Glockenheide aus?

Die Glockenheide ist immergrün. Das bedeutet, die Blätter bleiben das ganze Jahr an dem Strauch. Die Glockenheide blüht von Juni bis September. Die Blüten sind „Glockenblumen mit Streueinrichtung“: Die Staubblätter sind zu einem Streukegel vereint. Der Nektar wird am Fruchtknoten abgeschieden. Die Blütenkrone bleibt nach der Bestäubung erhalten, so dass die Pflanze lange Zeit wie blühend erscheint. Hauptsächlich wird die Glockenheide von sehr kleinen Insekten (1 mm) aus der Gruppe der Blasenfüße bestäubt, aber auch der Wind tut das. Wenn die Blüte vorbei ist, bilden sich daraus die Trockenkapseln. Wenn sie reif sind, lösen sie sich von der Glockenheide und verteilen sich mit dem Wind in der Umgebung.

Besonderes

Die ein Millimeter großen Insekten-Weibchen aus der Gruppe der Blasenfüße legen die Eier in das Innere der Blütenblätter. Dort entwickeln sich die Larven. Auch die erwachsenen Insekten leben in den Blüten, wo sie durch Nektar gut versorgt werden. Es sind überwiegend geflügelte Weibchen, die nach Öffnung der Blüten hin und her fliegen, um sich mit den seltenen und ungeflügelten Männchen fortzupflanzen. Dabei bestäuben sie auch nebenbei die Glockenheide.

Schutz

Die Glockenheide ist gefährdet. Das liegt vor allem daran, dass ihr Lebenraum nicht mehr für sie bewohnbar ist. So werden viele Moore entwässert oder es gibt zu viele Nährstoffe. Aber auch andere Pflanzen verdrängen die Glockenheide, wie zum Beispiel das Pfeifengras. Größere Bestände finden sich oft nur noch in Naturschutzgebieten.