Moosbeere

Vaccinium oxycoccos

Moosbeere

Vaccinium oxycoccos

Die Moosbeere, auch Gewöhnliche Moosbere genannt, ist ein Zwergstrauch und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Ihre Stängel bestehen aus dünnen Fäden, mit denen sie flach über dem Moospolster rankt. Sie können bis zu einem Meter weit über den Boden kriechen. Die Moosbeere wird zwei bis sechs Zentimeter hoch.
Die Blätter sind ledrig und elliptisch geformt. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits weißlich grün. Der Rand ist zur Spitze hin umgerollt. Ein Blatt ist bis zu einem Zentimeter lang.
Die Blüten sind rosafarben und sitzen allein oder bis zu viert auf langen Blütenstielen. Die Blattstiele sind bis zu fünf Zentimeter lang! Eine Blüte hat vier bis fünf Blütenblätter, die zurückgeschlagen sind.
Die Beeren sind gelb-rot bis rot und teils gesprenkelt. Eine Beere hat einen Durchmesser von knapp zwei Zentimetern.

Wo lebt die Moosbeere?

Die Moosbeere lebt auf der Nordhalbkugel. In Skandinavien, im Baltikum, Nordrussland, Japan und Nordamerika kommt sie häufig vor. In den Alpen wächst sie bis zu einer Höhe von 1500 Metern. Bei und in Deutschland ist die Moosbeere im ganzen Land verteilt zu finden.
Die Moosbeere lebt, wie der Name schon verrät, im Moor.

Wie alt kann die Moosbeere werden?

Die Moosbeere wird mehrere Jahre alt.

Was braucht die Moosbeere?

Die Pflanze ist eine Halblichtpflanze. Das heißt sie wächst bei vollem Licht, erträgt aber auch etwas Schatten. Sie lebt vor allem dort, wo der Boden nass ist und wenig Stickstoff vorhanden ist. Außerdem sollte der Boden leicht sauer bis sauer sein.

Wie wird die Moosbeere genutzt?

Die Moosbeere ist essbar. Die Beeren sind reich an Vitamin C, Mineralstoffen und Zitronensäure. Da die Moosbeere aber vor allem in Naturschutzgebieten zu finden ist, darf man die Früchte nur in Ausnahmefällen sammeln. Die roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack, so ähnlich wie Preiselbeeren.
Moosbeeren werden in der Küche auf verschiedene Weise eingesetzt: Bei Wildschwein-, Hirsch– oder Rehbraten, Konfitüre, Trockenobst, Tee und Saft. Weiterhin finden die Früchte in Backwaren, Likören, Vitaminpräparaten und Cremes Verwendung. In manchen Gebieten werden sie zu Eierkuchen und Quarkgerichten serviert.

Wie sieht die Vegetationsperiode der Moosbeere aus?

Die Moosbeere blüht von Mai bis August. Eine Blüte blüht dabei etwa 18 Tage lang. So lange blüht fast keine andere Blüte in Deutschland! Die Blüten der Moosbeere werden durch Insekten, insbesondere von Bienen und Hummeln, bestäubt. Wenn die Blüten bestäubt wurden, entwickeln sich daraus die Früchte, die Beeren. Das passiert zwischen September und Oktober. Die Beeren überdauern bis in den nächsten Sommer. Auch die Blätter bleiben das ganze Jahr an dem Zwergstrauch. Nach dem Frost im Winter werden sie weich. Dann werden die Beeren von Tieren, besonders Vögeln, gefressen und die Samen werden ausgeschieden. Dadurch verteilen sich die Samen in der Umgebung. Das nennt man Endochorie. Ansonsten vermehrt sich die Moosbeere durch wurzelnde Kriechsprossen, die beblättert sind.

Besonderes

Die meisten Tiere mögen die Blätter der Moosbeere nicht essen, da sie ledrig, also ziemlich fest sind.
Doch die Raupe des Moosbeerenspanners und des Hochmoor-Perlmuttfalters ernähren sich nur von dieser Pflanze.

Schutz

Die Moosbeere ist weltweit nicht gesetzlich geschützt. Sie steht aber in Deutschland auf der Roten Liste und gilt als gefährdet. Und das, obwohl der Bestand konstant ist. Das bedeutet , er steigt nicht und nimmt auch nicht ab.
Der Lebensraum der Moosbeere geht aber zurück. Denn durch die weltweite Klimaerwärmung gibt es in immer weniger feuchte Flächen, auf denen sich die Moosbeere ausbreiten kann.