Wiesen-Schaumkraut

Cardamine pratensis

Wiesen-Schaumkraut

Cardamine pratensis

Das Wiesen-Schaumkraut ist eine krautige Pflanze und gehört zu den Kreuzblütlern. Es wird  meist 15 bis 55 Zentimeter hoch. Das Wiesen-Schaumkraut bildet ein relativ kurzes, knollig-verdicktes Rhizom als Überdauerungsorgan aus. Der aufrechte, unverzweigte Stängel ist im Querschnitt rund, enthält anfangs Mark und wird später hohl. Er ist kahl oder im unteren Bereich spärlich behaart.
Die Blätter sind dünn und stehen am Boden in Rosetten zusammen. Sie sind wechselständig am Stängel verteilt. Die Grundblätter sind 30 Zentimeter lang und sind einfach oder unpaarig gefiedert. Sie besitzen zwei bis 15 Paare rundlicher Fiederblättchen.
Die Blüten sind weiß bis zart violett. Eine Blüte hat vier Blütenblätter. Sie stehen in einem  traubigen Blütenstand zusammen, jedoch entstehen am oberen Teil des Stängels häufig noch weitere kleine, traubige Blütenstände.

Wo lebt das Wiesen-Schaumkraut?

Das Wiesen-Schaumkraut kommt auf weiten Teilen der Nordhalbkugel vor.
Es kommt häufig auf Feuchtwiesen vor. Aber auch in Bruch- und Auenwäldern ist das Wiesen-Schaumkraut zu finden. Es kann auch in Gebirgen bis zu 1700 Meter weit oben wachsen.

Wie alt kann das Wiesen-Schaumkraut werden?

Das Wiesen-Schaumkraut wird mehrere Jahre alt.

Was braucht das Wiesen-Schaumkraut?

Das Wiesen-Schaumkraut braucht Feuchtigkeit. Es sollten viele Nährstoffe da sein, damit das Wiesen-Schaumkraut gut wachsen kann. Es wächst oft mit Giersch zusammen an einem Ort. Auf Feuchtwiesen ist das Wiesen-Schaumkraut öfter vorhanden als andere Pflanzen.

Wie wird das Wiesen-Schaumkraut genutzt?

Die jungen Blätter, die vor der Blüte gesammelt werden, sowie die jungen Pflanzen sind essbar. Sie schmecken so ähnlich wie Kresse und leicht scharf. Sie werden in Salaten, in Kräutersuppen, als Gewürz für Quark und Frischkäse sowie in Saucen verwendet.
In der Medizin wird das Wiesen-Schaumkraut in Cremes für trockene Hände verwendet, denn es enthält viel Vitamin C und Bitterstoffe.

Wie sieht die Vegetationsperiode des Wiesen-Schaumkrauts aus?

Die Blüten sind ab Ende April bis Mitte Mai zu sehen. In dieser Zeit bilden die Blüten viel Nektar, den Bienen und Falter nehmen. Schwebfliegen ernten den Pollen, in dem die Samen enthalten sind. Wenn die Blüten bestäubt wurden, bilden sich aus ihnen Schoten. Wenn diese reif sind, springen sie auf und verteilen die Samen. Im Herbst fallen die aufgeplatzten Schoten auf den Boden. Der Stängel und die Blätter des Wiesen-Schaumkrauts bleibt den Winter über zu sehen. Dabei gibt das Rhizom unter der Erde Nährstoffe an die Pflanze ab. So kann das Wiesen-Schaumkraut bis zum nächsten Frühjahr über der Erde leben. Im Frühling treiben neue Knospen aus.

Besonderes

Wenn Blätter des Wiesen-Schaumkrautes den feuchten Boden berühren, bilden sich häufig an den Ansatzstellen der Fiederblättchen wurzelnde Brutknospen. Aus diesen wachsen selbstständige Pflanzen heran. Das wird in der Botanik Blastochorie genannt.
So kann sich das Wiesen-Schaumkraut auch dann vermehren, wenn die Schoten nicht vollständig reifen können. Das kann passieren, wenn einige Bedingungen nicht erfüllt sind oder das Wetter nass und kalt ist.

Schutz

Das Wiesen-Schaumkraut steht auf der Roten Liste und damit unter Naturschutz. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist die Pflanze so weit zurückgegangen, dass das Kraut dort als „gefährdet“ eingestuft wird.
Dem Wiesen-Schaumkraut wird geholfen, wenn feuchte Wiesen bewirtschaftet und gepflegt werden. Denn so können diese Wiesen nicht austrocknen und das Wiesen-Schaumkraut verliert keinen Lebensraum.