Der Mensch nimmt seine Umwelt am meisten über die Augen wahr. Wir sehen aber nur einen kleinen Teil unserer Umwelt. Wer sich nur auf seinen Sehsinn verlässt, verpasst eine ganze Menge.
Wenn du das nächste Mal unterwegs bist: Schließ doch zwischendurch mal deine Augen. Konzentriere dich auf das, was du hörst. Raschelt dort eine Maus durch das Gras? Lässt ein Windstoß die Baumkronen rauschen? Wie viele verschiedene Vögel kannst du singen hören? Ist das Plätschern des Bachs ein fröhliches Blubbern oder eher ein Gurgeln?
Und wenn du schon einmal so ruhig an einer Stelle bist: Atme tief ein. Kannst du die vom letzten Regen getränkte Erde riechen? Oder die blühenden Blumen am Wegesrand? Oder die salzige Luft des Wattenmeers?
Und das ist noch lange nicht alles. Weißt du, wie sich das Moos auf den Baumstämmen anfühlt? Oder der Schlick zwischen den Zehen?
Zieh doch einfach mal die Schuhe aus und fühl die verschiedenen Materialien auf dem Boden. Wenn du mit jemand anderem unterwegs bist, kannst du auch dabei die Augen schließen und derjenige führt dich ein wenig herum. Natürlich müsst ihr aufpassen, dass keine spitzen Steine oder sogar Glasscherben auf dem Boden liegen, an denen du dich schneiden könntest.
Kannst du allein durch das Darüberlaufen erkennen, auf welcher Art von Boden du dich bewegst?
Durch solche kleinen Selbstversuche erlebst du die Natur intensiv und mit allen Sinnen. Und wenn du das an verschiedenen Orten immer mal wieder ausprobierst, wirst du schnell merken: Jede Art von Landschaft sieht anders aus, vor allem hat sie aber auch ihre ganz eigene Kombination aus Geräuschen, Gerüchen und Materialien zum Fühlen. Das alles zusammen macht sie einzigartig und unverwechselbar.