Baumpieper

Anthus trivialis

Baumpieper

Anthus trivialis

Der Baumpieper ist ein Singvogel aus der Familie der Stelzen und Pieper. Er wird 15 Zentimeter groß und bis zu 24 Gramm schwer. Das Gefieder ist auf der Oberseite gelb- bis olivbraun mit schwarzen Längsstreifen. Der Bauch ist weiß-gelblich getönt. Über den schwarzen Augen ist ein dünner heller Streif. Der Schnabel des Baumpiepers ist auf der Oberseite und an der Spitze schwarz-braun gefärbt. Die Unterseite ist hell bis fleischfarben.

Wo lebt der Baumpieper?

Der Baumpieper kommt in Mitteleuropa und Afrika vor. Er lebt in einem offenen Gelände mit genügend Bäumen und Sträuchern. Aber auch an Waldrändern un in Mooren lebt der Baumpieper. Es sollte nur ausreichend Sonne vorhanden sein.

Wie alt kann der Baumpieper werden?

Der Baumpieper wird bis zu zwei Jahre alt.

Wie lebt der Baumpieper?

Der Baumpieper ist ein Zugvogel, genauer gesagt ein Langstreckenzieher. Er fliegt im Herbst von Mitteleuropa nach Afrika, um dort zu überwintern. Ihren Rückflug nach Mitteleuropa beginnen die Baumpieper im Februar. Je nach Witterung geht der Rückflug schneller oder langsamer vonstatten. Die Hauptzeit für die Rückkehr ist der April. Die Weibchen treffen später als die Männchen in den Brutgebieten ein. Wenn der Baumpieper nach Afrika losfliegt, ist er etwas übergewichtig. Wenn er wieder in Mitteleuropa im nächsten Jahr ankommt, ist der Baumpieper untergewichtig.
Sobald die Männchen von der Reise angekommen sind, besetzen sie ihr Revier. Wenn sich ein Paar gebildet hat, paaren sie sich. Das Paar bleibt die ganze Saison über zusammen. Das Nest wird auf dem Boden gebaut. Das Weibchen gräbt eine kleine Mulde und polstert sie mit Gras, Wurzeln und Fasern aus. Das Nest ist unter hohen Grasbüscheln, Farnen oder Zwergsträuchern versteckt. Das Weibchen legt in das Nest vier bis sechs gefleckte Eier hinein, die es dann 12 bis 14 Tage lang ausbrütet. Während dieser Zeit muss sich das Weibchen selbst mit Nahrung versorgen. Dafür verlässt es bis zu 15-mal das Nest. Nach ungefähr 12 Tagen verlassen die Jungen das Nest. Wenn sie bis dahin noch nicht fliegen können, verstecken sie sich in der Krautschicht. Bis zu ihrem 25. Lebenstag werden die Jungen von den Eltern mit Nahrung versorgt.
Wenn die Jungen das Nest verlassen haben, paaren sich die Eltern noch einmal und es kommt zu einer zweiten Brut. Manchmal sogar zu einer dritten.

Was frisst der Baumpieper?

Der Baumpiper sucht seine Nahrung hauptsächlich auf dem Boden. Das können Insekten, deren Larven, Spinnen und andere kleine Tiere sein.

Besonderes

Der Baumpieper hat eine schöne Singstimme. Sie klingt sehr ähnlich wie die des Kanarienvogels und ist sehr melodisch. Er zwitschert nur, wenn schönes Wetter ist. Dann zwitschert er schon leise, bevor die Sonne aufgeht und das vom Boden oder von einem niedrigen Sitzplatz aus. Ist die Witterung kalt, stürmisch oder regnerisch, bleibt er still in der dichten Bodenvegetation sitzen.
Auch der Singflug von dem Baumpieper ist zu nennen. Er wird von früh morgens bis mittags und wieder spät nachmittags durchgeführt und dient in erster Linie der Markierung des Reviers. Dieser Singflug wird meistens von einer Baumspitze aus begonnen. Bei dem Flug kann es schon zu einer sehr schnellen Geschwindigkeit kommen.

Schutz

Der Baumpieper steht in Deutschland auf der Roten Liste. Er wird dort als „gefährdet“ eingestuft. Das liegt vor allem daran, dass der Lebensraum des Baumpiepers zerstört wird. Wenn Mischwälder stark genutzt werden oder Moore austrocknen, geht der Bestand zurück.