Blauflügel-Prachtlibelle

Calopteryx virgo

Blauflügel-Prachtlibelle

Calopteryx virgo

Die Blauflügel-Prachtlibelle wird auch Gemeine Seejungfer genannt. Sie gehört zu der Familie der Prachtlibellen und ist mit der Gebänderten Prachtlibelle die einzige Art, die in Mitteleuropa lebt. Der Hinterleib besteht aus Chitinröhren, die durch Gelenkhäute miteinander verbunden sind. Die Flügel sind über acht Millimeter breit und werden von vielen kleinen Adern durchzogen. Männchen und Weibchen der Blauflügel-Prachtlibelle sehen unterschiedlich aus: Die Flügel des Männchens schillern blau-grün. Auch der Körper ist blau-grün. Am Ende des Hinterleibs ist die Unterseite rot gefärbt. Die Flügel der Weibchen dagegen schillern kupferfarben und auch der Körper schillert kupferfarben und ein wenig grün. Außerdem haben Weibchen am Ende der Flügel einen kleinen weißen Fleck.

Wo lebt die Blauflügel-Prachtlibelle?

Die Blauflügel-Prachtlibelle lebt in ganz Europa außer auf Island und den Balearischen Inseln bei Spanien.

Wie alt kann die Blauflügel-Prachtlibelle werden?

Die Blauflügel-Prachtlibelle wird als ausgewachsenes Tier 4 Monate alt.

Wie lebt die Blauflügel-Prachtlibelle?

Die Blauflügel-Prachtlibelle hält sich vor allem an schnell fließenden, beschatteten und kalten Bächen und Flüssen auf. Als Ruheplatz dienen Bäume, Sträucher und hohe krautige Pflanzen. Sie bevorzugt höhere Lagen bis maximal 900 Meter. Sie ist sehr wanderfreudig: Häufig sucht sich die Blauflügel-Prachtlibelle Ruheplätze, die weit vom Wasser entfernt sind.
Vor der Paarung wirbt das Männchen um das Weibchen. Dabei führt es einen Balztanz durch. Nach der Paarung zeigt es dem Weibchen mit dem roten Hinterleib einen geeigneten Platz für die Eiablage. Das Weibchen legt ihre Eier nur in Fließgewässer ab. Zwischen Mai und Juni schlüpfen die Larven. Sie benötigen 2 Jahre bis sie vollständig entwickelt sind! Dabei gehen sie durch 10 bis 12 verschieden Entwicklungsstufen. Sie halten sich meistens zwischen Wasserpflanzen und Wurzeln auf. Man findet sie aber auch unter Steinen oder auf Totholz. Von Ende April bis September ist die Blauflügel-Prachtlibelle ausgewachsen und sucht sich einen Paarungspartner.

Was frisst die Blauflügel-Prachtlibelle?

Die Blauflügel-Prachtlibelle frisst kleine Insekten wie Eintagsfliegen, Flohkrebsen und Zuckmücken.

Besonderes

Die Weibchen überfliegen die Gewässer, immer auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen. Sie durchfliegen dabei die Reviere der Männchen. Die Männchen erkennen die Weibchen an dem Licht, das von den Flügeln zurückgeworfen wird. Sie fliegen den Weibchen entgegen, sobald sie die Reviergrenze überflogen haben. Sie nutzen dabei einen auffälligen Schwirrflug. Dabei präsentieren sie den roten Punkt an ihrem Hinterleib. Damit zeigen sie dem Weibchen geeignete Eiablageplätze.

 

Schutz

Die Blauflügel-Prachtlibelle steht auf der Roten Liste. Sie wird als „gefährdet“ eingestuft, in einigen Bundeslädern ist sie sogar vom Aussterben bedroht.
Besonders die Larven reagieren sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Außerdem sind viele Gewässer, in denen sich die Larven entwickeln konnten, verschmutzt. Die Blauflügel-Prachtlibelle kann nur dort leben, wo die Natur wenig vom Menschen beeinflusst ist.