Kiebitz

Vanellus vanellus

Kiebitz

Vanellus vanellus

Der Kiebitz gehört zu den Watvögeln, und weil er so gerne feuchte Böden liebt, hat er lange Beine, um sich gut darin fortzubewegen. Er ist ungefähr so groß wie eine Taube, etwa 28-32 cm. Seine Oberseite ist schwarz. In der Sonne schimmert sie metallisch-grünlich. Die Unterseite und der Kopf sind weiß. Besonders gut ist er an seiner Federholle, einer lustigen, aufragenden Feder auf dem Kopf, zu erkennen.

Wo lebt der Kiebitz?

Kiebitze lieben feuchte Wiesen, Moore und Heiden. Die Landschaften müssen flach und das Gras kurz gehalten werden, damit sie sich wohlfühlen.
Kiebitze sind Zugvögel, die im Winter in Nordafrika, im Nahen Osten und Indien überwintern. Von Irland bis Russland ziehen die Vögel im Sommer in ihre Brutgebiete im Norden. Auf den britischen Inseln bleiben sie das ganze Jahr über.

Wie alt kann der Kiebitz werden?

Die ältesten Kiebitze in freier Wildbahn können bis zu 18 Jahre alt werden.

Wie lebt der Kiebitz?

Kiebitze sind Bodenbrüter. Sie sind weitgehend brutplatztreu, das bedeutet, dass sie jedes Jahr denselben Brutplatz aufsuchen. Sie brüten in Mulden am Boden. Ihr Nest wird mit Gras ausgepolstert. Die Eier und Jungen sind auf dem Erdboden extrem gut getarnt. Kiebitzjunge verstecken sich gerne in dünnen Erdrissen. So können Feinde wie der Fuchs, Dachs, Waschbär oder Marder sie schwerer finden. Junge sind Nestflüchter, verlassen ihr Nest schnell und werden schnell selbstständig.

Was frisst der Kiebitz?

Kiebitze fressen vor allem Insekten, Regenwürmer und Larven. Allerdings ernähren sie sich auch von Getreide oder Samen von Wiesenpflanzen.

Besonderes

Kiebitze sind wahre Meister des Fliegens! Zur Werbung um Weibchen und bei der Revierverteidigung liefern sie wahre Flugshows ab. Dabei stellen sie sich ungemein geschickt an. Sie können ganz tief über den Boden fliegen und sich kopfüber aus der Luft herabstürzen. Die Purzelbäume, die sie im Fall schlagen, fangen sie kurz vor dem Bodenkontakt ab. Den Balzflug der Kiebitze nennt man gaukeln.

Schutz

Laut der Internationalen Liste gilt der Kiebitz als nicht gefährdet. In Deutschland wird er allerdings trotzdem streng geschützt. Er ist aber in den letzten Jahren viel seltener geworden. Die Kiebitze finden in ihren Brutgebieten nicht mehr genügend Möglichkeiten zu brüten. Die Wiesen werden durch Landwirtschaft meistens zu häufig und zu früh gemäht, sodass die Jungen schlechte Chancen haben zu überleben. Viele ehemals nasse Flächen sind entwässert worden. Deswegen findet der Kiebitz immer weniger Lebensräume.

Geschrieben von Lea Zwilling