Kolkrabe

Corvus Corax

Kolkrabe

Corvus Corax

Der Kolkrabe ist mit einer Körperlänge von 54-67 cm und einer Flügelspannweite von 115-130 cm größer als ein Mäusebussard und somit mit Abstand der größte Rabenvogel der Welt. Das Männchen ist in der Regel etwas größer als das Weibchen. Auffällig ist das schwarze Gefieder, welches zum Teil bläulich oder grünlich glänzt, der starke, mit Nasalfedern überzogene Schnabel, und die Kehlbefiederung. Beim Rufen stellt der Kolkrabe diese Kehlfedern auf, sodass sie aussehen wie ein Bart.

Wo lebt der Kolkrabe?

Das Verbreitungsgebiet des Kolkraben erstreckt sich über weite Teile der Nordhalbkugel. Man findet den Kolkraben in Europa, Asien, Nordamerika und teilweise in Nordafrika. In Deutschland hat er sich flächendeckend wieder angesiedelt und kommt überwiegend in bewaldeten oder halboffenen Gebieten, im Gebirge sowie teilweise auch in Stadtnähe vor.

Wie alt kann der Kolkrabe werden?

Kolkraben können in freier Wildbahn um die 20 Jahre alt werden, in Gefangenschaft sogar noch älter.

Wie lebt der Kolkrabe?

Kolkraben sind Standvögel, man trifft sie also ganzjährig in ihrem Revier an. Da sie monogam sind und somit ihr Leben lang nur einen Partner haben, bauen sie nur ein Nest, welches von Jahr zu Jahr größer wird. Es befindet sich meist auf großen Bäumen wie Kiefern oder Buchen oder an Felswänden. Kolkraben suchen sich erst einen neuen Partner, wenn der alte gestorben ist. Die Balz beginnt im Spätwinter. Sie besteht aus Flugspielen, häufigem Rufen sowie Gefiederpflege und gegenseitigem Kraulen. Von Februar bis März werden 3-6 Eier gelegt, welche ca. 20 Tage ausgebrütet werden. Nach 40-42 Tagen sind die Küken dann flügge und beginnen ihre ersten Flugversuche.

Was frisst der Kolkrabe?

Wie die meisten Rabenvögel ist auch der Kolkrabe ein Allesfresser. Er ernährt sich von kleinen Wirbeltieren, Insekten, wirbellosen Tieren, Aas, Früchten und anderer pflanzlicher Nahrung. Durch seine Intelligenz sind die Strategien bei der Nahrungssuche sehr variabel. Zudem versteckt der Kolkrabe gerne überschüssige Nahrung als Reserve und achtet dabei genau darauf, dass kein Konkurrent ihn beobachtet.

Besonderes

Kolkraben sind sehr intelligente Vögel. Merkmale hierfür sind verschiedene Fähigkeiten, z. B. Laute wie Hundegebell oder Menschenstimmen nachzuahmen oder Hilfsmittel zu bearbeiten und zur Nahrungsbeschaffung zu nutzen.

Zudem spielen Kolkraben, wie auch die meisten anderen Rabenvögel, sehr gerne. Bei ihnen beliebte Spiele sind unter anderem das Herunterrollen im Schnee, Sand oder ähnlichen Untergründen, das Schaukeln an Ästen oder das Spielen mit Gegenständen.

Kolkraben fliegen auch gerne akrobatische Flugmanöver wie Luftrollen oder Wellenflüge, besonders während der Balzzeit. Sie können zudem längere Strecken auf dem Rücken fliegen!

Schutz

Durch die rücksichtslose Verfolgung als angeblicher Schädling der Jagd und Landwirtschaft in den letzten Jahrhunderten wurde der Kolkrabe in Mittel- und Westeuropa sowie im Osten der USA fast vollständig ausgerottet. 1940 erreichte die europäische Kolkrabenpopulation ihren Tiefststand. Während des zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach erholte sich der Bestand jedoch wieder.

Weltweit gilt der Kolkrabe heute als „ungefährdet“. In Deutschland untersteht der Kolkrabe dem Jagdrecht, hat jedoch ganzjährige Schonzeit.

Geschrieben von Jonas Knublauch