Schilfrohr

Phragmites australis

Schilfrohr

Phragmites australis

Das Schilfrohr kann bis zu vier Meter hoch werden und besteht aus einem etwa 1 cm dicken Halm mit Blättern, einer von Juli bis September blühenden Blütenrispe, die etwa 25 bis 40 cm lang ist, und einem Wurzelgeflecht, dem Rhizom. Im Winter sterben die Halme ab und bekommen einen braunen Farbton. Im Frühjahr wachsen sie allerdings wieder nach.

Wo lebt das Schilfrohr?

Das Schilfrohr kommt weltweit auf allen Kontinenten außer in der Antarktis vor. In Deutschland tritt es häufig auf und ist meist flächendeckend verbreitet.

Wie alt kann das Schilfrohr werden?

Schilfrohr kann sehr alt werden: Im Donaudelta wurden Pflanzen gefunden, deren Alter auf ca. 8000 Jahre geschätzt wurde!

Was braucht das Schilfrohr?

Das Schilfrohr kommt häufig am äußersten Rand von Seen vor, in der sogenannten Röhrichtzone, die die Grenze zwischen Wasser und Land bildet. Das Schilfrohr wächst an stehenden oder langsam fließenden Gewässern und steht dabei bis zu einem Meter tief im Wasser. Außerdem ist es auch in Quellmooren, auf Moorwiesen oder in Erlenbruch- und Weidenauenwäldern zu finden. Es wächst bevorzugt auf nicht zu kalten Schlick- und Schlammböden, die stickstoffhaltig und basenreich sind und verhältnismäßig sauerstoffarm sein können. Reißende Hochwässer erträgt es nicht, weil es mit Wasser vollläuft, sobald es bricht und somit das Rhizom abstirbt.

Wie wird das Schilfrohr genutzt?

Schilfrohr dient als Naturbaustoff. Es wird in Form von Reet zum Dachdecken verwendet oder in Form von Schilfrohrplatten als Baumaterial für Lehmbau, da es keine Feuchtigkeit aufnimmt und daher nur langsam verrottet.
Des Weiteren wird Schilfrohr als Lebensmittel genutzt: Die jungen Sprossen des Schilfrohrs werden in einigen Gebieten als Gemüse verwendet und aus den getrockneten Wurzeln kann Mehl hergestellt werden.
Eine wichtige Rolle spielt Schilfrohr bei der Reinigung von Abwasser und Schwimmteichen, da es von Mikroorganismen besiedelt wird, die in das umgebende Wasser antibakterielle Stoffe abgeben. Beim Durchfließen des Gemeinen Schilfrohrs wird das Wasser so von Krankheitserregern befreit.

Wie sieht die Vegetationsperiode des Schilfrohrs aus?

Die Blütezeit des Schilfrohrs reicht von Juli bis September. Seine Fruchtährchen, welche die Samen tragen, verbreiten sich mit dem Wind als sogenannte Schirmchenflieger. Auch eine Schwimmausbreitung und eine Wasserhaftausbreitung ist möglich. Die Früchte sind frühestens im Dezember reif. Die Vermehrung von Schilfrohe erfolgt außerdem über die mehrere Meter langen Ausläufer der Wurzeln oder durch lange Halme, an denen sich ebenfalls Wurzeln bilden. Das Schilfrohr bleibt 1-4  Jahre keimfähig.

Besonderes

Der Name „Phragmites“ hat seinen Ursprung in dem griechischen Wort „Phragma“. Das heißt übersetzt „Zaun“ und bezieht sich nicht nur darauf, dass Schilfpflanzen in der Natur oft einen Zaun zwischen Land und Wasser bilden, sondern auch darauf, dass getrocknete Schilfhalme zur Herstellung von Schilfzäunen verwendet werden.

Schutz

Das Schilfrohr gilt in Deutschland als nicht gefährdet und wird deshalb auch nicht geschützt.

Geschrieben von Milena Krüger