Schlingnatter

Coronella austriaca

Schlingnatter

Coronella austriaca

Schlingnattern sind recht schlanke und zierliche Schlangen. Sie werden kaum länger als 80 cm und mit einem Gewicht zwischen 50 g und 80 g sind sie sehr leicht. Der Schwanz ist zu Beginn sehr schmal, doch zur Körpermitte wird die Schlange breiter. Bis zum Hals wird der Schlangenkörper wieder dünner.
Nun kommt der Kopf, der ein bisschen flach aussieht und mit kleinen Augen versehen ist. Zähne hat die Schlingnatter auch. Bis zu 32 Stück hat sie im Maul, das sind genauso viele wie bei uns Menschen.

Wo lebt die Schlingnatter?

Bei der Schlingnatter handelt es sich um eine heimische Art. Man kann sie in Europa beinahe überall finden, wenn man die Augen nach ihr offen hält. Auch östlich von Europa, also im nahen Russland oder der Türkei, gibt es die Schlange noch zu sehen. In Deutschland lebt sie am ehesten im Mittelgebirge, da es ihr dort von der Temperatur her am besten gefällt. Es ist dort ein bisschen wärmer.

Wie alt wird die Schlingnatter?

Unsere Schlingnatter kann bis zu 15 Jahre alt werden. Das ist ganz schön alt für so ein kleines Tier. Viele von den Jungtieren werden jedoch in den ersten drei Lebensjahren von Vögeln und anderen schnellen Jägern gefressen.

Wie lebt die Schlingnatter?

Die Schlingnatter ist ein Reptil und somit ein wechselwarmes Tier. Das heißt, dass sich die Körpertemperatur der Umwelt anpasst. Weil sie sich dann nicht bewegen kann, sucht sich die Schlingnatter für die Wintermonate ein sicheres Versteck. Winterstarre heißt dieser Zustand. Im Frühling wird sie dann richtig lebendig. Das ist der Beginn der Paarungszeit, wo es zu heftigen Ringkämpfen zwischen den Männchen kommt, wobei sie auch ab und an mal zubeißen. Das Weibchen trägt dann bis zum Ende des Sommers die Jungen aus, die lebend geboren werden. Das können bis zu 15 Stück werden! Zu Beginn sind sie sehr klein, gerade einmal 10-20 cm groß. Nach den ersten drei Lebensjahren sind sie jedoch auf fast einen halben Meter herangewachsen.
Sonst ist die Schlingnatter ein sehr ortstreues Tier. Sie hat ihr Revier und verlässt es eigentlich kaum. Sie ist mit ihrem fleckigen Muster sehr gut getarnt und verlässt sich darauf. Fühlt sie sich doch einmal bedroht, rollt sie sich wie zu einem Teller zusammen.

Was frisst die Schlingnatter?

Hauptsächlich frisst die Schlingnatter andere Jungschlangen, Eidechsen und deren Eier. Aber auch Mäuse stehen auf ihrem Speiseplan. Dabei muss sie aber immer gut aufpassen, denn Marder, Igel und Greifvögel finden das kleine Reptil auch sehr schmackhaft.

Besonderes

Wenn der Frühling beginnt, häuten sich die Schlangen. Das heißt, sie schlüpfen aus ihrer alten Haut heraus. Darunter ist schon die neue Haut nachgewachsen. Das macht die Schlingnatter bis zu sechs Mal im Jahr!

Schutz

In Deutschland steht das Tier auf der Roten Liste, was bedeutet, dass es gefährdet ist. Es darf weder getötet noch gefangen werden. Das größte Problem ist allerdings der zurückgehende Lebensraum. Hecken, Felsgruppen oder Mauern werden beseitigt und damit verschwinden auch die Verstecke, die die Schlingnatter so dringend braucht.

Geschrieben von Benjamin Seliger