Sumpf-Herzblatt

Parnassia palustris

Sumpf-Herzblatt

Parnassia palustris

Das Sumpf-Herzblatt ist eine krautige Pflanze und gehört zu der Familie der Spindelbaumgewächse. Sie wird 5 bis 30 Zentimeter hoch. Der Stängel wächst aufrecht nach oben. Die Blätter wachsen in einer Rosette und werden bis zu 6 Zentimeter lang. Sie sind einförmig und haben kleine violette Punkte. Die Blüten sind weiß und haben dunkle dünne Adern. Eine Blüte hat fünf Blütenblätter, die jeweils bis zu 1,5 Zentimeter lang sind. Die Früchte sind sogenannte Kapselfrüchte. Sie sind 5 bis 12 Millimeter lang und ebenfalls eiförmig.

Wo lebt das Sumpf-Herzblatt?

Das Sumpf-Herzblatt ist im nördlichen Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Es ist die am weitesten verbreitete Art der Gattung der Herzblätter.

Wie alt kann das Sumpf-Herzblatt werden?

Das Sumpf-Herzblatt wird mehrere Jahre alt.

Was braucht das Sumpf-Herzblatt?

Das Sumpf-Herzblatt wächst an schattigen Orten. Der Boden sollte feucht sein und etwas Kalk enthalten. Das können Sümpfe, Tümpel oder Moore sein. Sie wachsen aber auch in Bergen in einer Höhe von bis zu 3000 Metern! In den Alpen wächst das Sumpf-Herzblatt oft in Gemeinschaft mit der Rost-Segge.

Wie wird das Sumpf-Herzblatt genutzt?

Eingesetzt wurde die Pflanze früher bei Problemen mit der Galle und Leber. Später und heute wird das Sumpf-Herzblatt als Beruhigungsmittel und zur Linderung von Krampfanfällen verwendet. Es werden nur die Blüten verwendet, die als Tee oder Mundspülung zu sich zubereitet werden können.

Wie sieht die Vegetationsperiode des Sumpf-Herzblattes aus?

Vom späten Frühling bis Sommer blüht das Sumpf-Herzblatt. Im Herbst entwickeln sich aus den bestäubten Blüten die Kapseln. In ihnen sind die Samen enthalten. Da die Samen keine Nährstoffe an ihrer äußeren Schicht haben, werden sie vermutlich durch einen Pilz ernährt. Wenn die Frucht rei ist, öffnet sie sich wie eine Kapsel und lässt die Samen frei. Die kleinen braunen Samen werden durch den Wind und Tiere in der Umgebung verteilt.

Besonderes

Die Blüten täuschen den Besuchern Nektar nur vor, bieten ihnen jedoch in der Blütenmitte einen Platz zum Aufwärmen. Das Sumpf-Herzblatt ist eine sogenannte Fliegentäuschblume: Die gelben Köpfchen auf den Nektarblättern sehen wie Nektartröpfchen aus. In Wirklichkeit haben sie aber eine feste Konsistenz. Die Fliegen werden von den Kugeln angezogen und lecken an ihnen. Dadurch wird die Blüte des Sumpf-Herzblattes bestäubt.

Schutz

In Deutschland ist das Sumpf-Herzblatt auf der Roten Liste von Deutschland als „gefährdet“ angeführt.
Vor einigen Jahren lag das an der Zerstörung der Lebensräume durch Trockenlegen. So wurde neue Fläche für den Menschen nutzbar. Heute ist es ein ganz anderes Problem: Dem Boden wird zu viel Dünger zugefügt. Dadurch sind zu viele Nährstoffe im Boden, die die Pflanzen gar nicht aufnemen können.