Wasserschlauch

Utricularia

Wasserschlauch

Utricularia

Der Wasserschlauch ist eine Pflanzengattung  und gehört zu der Familie der Wasserschlauchgewächse. Es gibt rund 250 verschiedene Arten. Damit ist er die artenreichste Gattung der fleischfressenden Pflanzen. Er wird meistiens bis zu 30 Zentimeter hoch. Der Wasserschlauch hat keine Wurzeln. Außerdem kann man nicht zwischen den Blättern und dem Spross über dem Boden unterscheiden. Jeder flächige, grüne Teil wird aber als Blatt angesehen. Sie sind sehr klein und oft länglich. Die Blüten wachsen in sogenanten Trauben. Sie haben je nach Art unterschiedliche Farben, das können weiß, gelb, rot, violett oder blau sein. Manche Blüten haben auch mehrere Farben. Eine Blüte wird je nach Art einige Millimeter bis sieben Zentimeter groß. Die Blüten sind spiegelsymmetrisch, das heißt sie sehen von außen auf jeder Seite gleich aus.

Wo lebt der Wasserschlauch?

Der Wasserschlauch ist auf der ganzen Welt verbreitet. Am meisten kommt er in Südamerika und Australien vor. Hier in Mitteleuropa kommen nur einige wenige Arten vor.

Wie alt kann der Wasserschlauch werden?

Der Wasserschlauch kann ein oder mehrere Jahre alt werden.

Was braucht der Wassserschlauch?

Weil der Wasserschlauch sich von kleinen Insekten ernährt, ist er von Nährstoffen unabhängig. Das können Wasserflöhe, Fadenwürmer, Schnecken oder Kaulquappen sein. Daher lebt er dort, wo es nur wenige Nährstoffe gibt. Er lebt an halbschattigen bis sonnigen Plätzen. Über die Hälfte der Wasserschlaucharten lebt auf nassen oder sumpfigen Böden. Die anderen Arten leben auf dem Wasser. Auch leben einige Arten auf oder in anderen Pflanzen wie zum Beispiel in Moosen.
Der Wasserschlauch fängt seine Beute mit den Fallen. Das sind sehr kleine Fangblasen mit einem Stiel. Sie werden bis zu einem Zentimeter groß. Die Falle funktioniert nach dem Saugfallenprinzip. Der Wasserschlauch ist der einzige Fleischfresser, der es benutzt! In der Fangblase wird ein Unterdruck aufgebaut, wodurch sich die Blasenwände zusammenziehen. Die Fangblase ist mit einer Klappe verschlossen. Daran befinden sich feine Borsten. Die Beute wird zu den Borsten gelockt, indem ihnen Nahrung durch chemische Lockstoffe vorgetäuscht wird. Wenn die Beute die Borste berührt, öffnet sich blitzschnell die Klappe und das Insekt wird durch den Druckausgleich mit dem Wasser in die Fangblase gezogen. Danach schließt sich die Falle wieder. Das Insekt wird durch Enzyme verdaut. Zur gleichen Zeit wird das überschüssige Wasser aus der Fangblase abgepumpt. Dadurch wird der Unterdruck wieder aufgebaut. Das Fangen der Beute bis zum endgültigen Verdauen kann 15 Minuten dauern. Wenn der Wasserschlauch eine größere Beute wie Kaulquappen fängt, kann die Falle nach dem Verdauen absterben.

Wie wird der Wasserschlauch gepflegt?

Der Wasserschlauch wird heute als Zierpflanze genutzt. Er ist sehr einfach zu pflegen, solange die Erde feucht genug ist. Von Mai bis September kann der Wasserchlauch draußen gehalten werden. Es sollte einige Stunden Sonne pro Tag geben. Von Oktober bis April ist der Wasserschlauch im Haus zu halten, da er keine Temperaturen unter 5 ° Celsius verträgt. Er braucht einen hellen und warmen Platz. Man muss ihn nun etwas weniger mit Wasser versorgen.

Wie sieht die Vegetationsperiode des Wasserschlauches aus?

Der Wasserschlauch bestäubt seine Blüten selber. Anfang Sommer bilden sich die Fruchtkapseln aus. In den Kapseln sind die Samen enthalten. Im Laufe des Sommers wirft der Wasserschlauch die Kapseln ab und die Samen werden über das Wasser verteilt.
Arten, die in Klimazonen wie bei uns und im Wasser leben, sterben im Herbst ab und bilden sogenannte Winterknospen,  sogenannteTurionen. Sie sinken auf den Boden des Gewässers. Im nächsten Frühjahr wachsen aus ihnen neue Pflanzen.

 

Besonderes

Wenn sich die Klappe der Fangblase nach unten öffnet, passiert das mit einer ungeheuer schnellen Geschwindigkeit. Das ist sogar die schnellste Bewegung von allen Pflanzen die überhaupt bekannt ist. Es dauert weniger als zwei Millisekunden, bis sich die Klappe wieder geschlossen hat!

Schutz

Der Wasserschlauch ist in Deutschland auf der Roten Liste aufgelistet. Er ist gefährdet oder stark gefährdet. Der Bremis Wasserschlauch ist sogar vom Aussterben bedroht.