Bechtsteinfledermaus

Myotis bechsteinii

Bechtsteinfledermaus

Myotis bechsteinii

Die Bechtsteinfledermaus gehört zu der Familie der Mausohren und hat relativ lange und breite Ohren. Die Flügelspannweite beträgt 25 bis 29 Zentimeter. Die Bechtsteinfledermaus wiegt zwischen 7 und 14 Gramm, womit sie zu den mittelgroßen Fledermausarten in Europa zählt. Die Bechtsteinfledermaus hat relativ lange Haare. Der Bauch der Bechtsteinfledermaus ist creme-weiß gefärbt. Der Kopf und der Hals sind orange-beige. Der Rest des Körpers ist grau-braun gefärbt.

Wo lebt die Bechtsteinfledermaus?

Die Bechtsteinfledermaus ist in ganz Mitteleuropa weit verbreitet. Bei uns kommt sie in größeren Beständen in Nordbayern, Baden-Württemberg und Hessen vor.
Die Bechtsteinfledermaus lebt in Laubmischwäldern, die sehr naturnah sind. Am liebsten hat die Fledermaus feuchte Eichen-Buchenwälder. Manchmal kann man die Bechsteinfledermaus auch in Parkwäldern oder Streuobstwiesen finden.

Wie alt kann die Bechtsteinfledermaus werden?

Die Bechtsteinfledermaus kann bis zu 21 Jahre alt werden.

Wie lebt die Bechtsteinfledermaus?

Die Bechtsteinfledermaus ist nachtaktiv. In dieser Zeit jagt sie.
Die großen Ohren und das recht langhaarige Fell zwingdie Bechtsteinfledermaus zum langsamen Flug, aber die kurzen und sehr breiten Vorderflügel machen sie zu wendigen Flugkünstlern. Bei dem Beutefang nutzt sie sehr kurze Ultraschall-Rufe und gebraucht natürlich die großen Ohren. Denn damit kann die Bechtsteinfledermaus noch die kleinsten Echolaute wahrnehmen.
Der Winterschlaf beginnt im Oktober oder November und endet im März oder April. Sie überwintert meist einzeln, wobei die Bechtsteinfledermaus entweder in Spalten versteckt oder frei an Decken oder Wänden hängt.
Nach der Winterpause versammeln sich die Weibchen zur Jungenaufzucht und bilden sogenannte Wochenstuben. Diese liegen in sonnenbeschienen, gut erwärmten Baumhöhlen. Häufig liegen in einem Wald mehrere Wochenstuben eng beieinander und bilden einen Wochenstubenverband. Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli bringt die Bechsteinfledermaus ein einziges Jungtier zur Welt. Alle zwei bis drei Tage werden die Quartiere gewechselt.

Was frisst die Bechtsteinfledermaus?

Die Bechtsteinfledermaus frisst kleine Insekten wie zum Beispiel Fliegen, Mücken und Nachtfalter.
Dabei jagt sie nicht nur Fluginsekten, wie die meisten anderen heimischen Fledermausarten. Die Bechsteinfledermaus kann auch Insekten aufsammeln, die auf Blättern und dem Boden sitzen.

Besonderes

Die Bechtsteinfledermaus wurde nach dem deutschen Naturforscher Johann Matthäus Bechstein benannt. Er hat sich bereits im frühen 19. Jahrhundert für einen Schutz der Fledermäuse eingesetzt.

Schutz

Die Bechtsteinfledermaus steht unter Naturschutz. Sie ist in der FFH-Richtlinie gelistet. Das ist eine Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union, die dazu beitragen soll, natürliche Lebensräume und wildlebende Tiere zu erhalten.
Ein Hauptproblem ist, dass es nicht genügend Höhlen für Quartiere gibt, also wo sich die Bechtsteinfledermaus ungestört aufhalten kann.