Birkhuhn

Lyrurus tetrix

Birkhuhn

Lyrurus tetrix

Das Birkhuhn hat eine Körperlänge von 45-60 cm. Der Hahn erreicht mit ausgebreiteten Flügeln eine Spannweite von fast 30 cm. Das Gewicht schwankt zwischen 800 g und 1750 g. Das Weibchen ist ein wenig kleiner und leichter. Ungefähr 45 cm wird es groß und wiegt maximal 1100 g.
Das Gefieder ist bei Männchen und Weibchen unterschiedlich gefärbt. Der Hahn hüllt sich in ein schönes blauschwarzes Federkleid mit weißen Flecken auf den Flügeln, die man Spiegel nennt, während die Henne eher unscheinbar bräunlich ist. So ist sie vor Feinden besser versteckt.

Wo lebt das Birkhuhn?

Im deutschen Tiefland findet man das Birkhuhn heute leider nur noch selten. In einigen Mittelgebirgsregionen ist es noch anzutreffen, so z. B. auch im Bayerischen oder Thüringer Wald. Vorrangig jedoch lebt es in der Waldsteppenzone. Das sind Bereiche, die nördlich unserer Laubwaldzone liegen. Dort ist es etwas kälter als hier, was dem Vogel aber wenig ausmacht. Skandinavien ist dicht besiedelt, aber auch von Polen bis nach Russland findet man die Art.

Bevorzugt besiedeln die Birkhühner offene Landschaften, welche mit genügend Bäumen und Büschen bestückt sind. Für Ihre Balztänze brauchen sie offene Flächen, auf denen sie einander sehen können. Für das Ausbrüten ihrer Jungen ist Gebüsch notwendig, was genügend Schutz bieten muss. Die Küken finden dort genügend Futter, wenn sie geschlüpft sind. Typische Lebensräume sind also halboffene Landschaften im Hügelland.

Wie alt kann das Birkhuhn werden?

In freier Wildbahn werden Birkhühner zwischen 5 und 8 Jahren alt. In Gefangenschaft können sie ein Alter von 18 Jahren erreichen.

Wie lebt das Birkhuhn?

Die Balz, so nennt man das Paarungsverhalten von vielen Tieren, wird auf Flächen mit guter Sicht ausgeführt, die jährlich wieder genutzt werden. Die Hähne tragen ritualähnliche Schaukämpfe miteinander aus, bei denen sie mit nach vorn geneigtem Körper und aufgestellten Schwanzfedern kullernde und zischende Laute von sich geben. Wirklich kämpfen tun sie dabei aber nicht.
Währenddessen werden sie von den Weibchen beobachtet, die sich gut auf den umliegenden Bäumen und Büschen positioniert haben. Danach fliegen die Hennen zu einem Männchen ihrer Wahl und nach der Paarung beginnt die Balz erneut und die Hähne werben weiter um andere Partnerinnen.
Ihr Nest ist einfach nur eine kleine Mulde im Boden. Die Hennen legen in den Frühsommermonaten bis zu 10 Eier. Um das Ausbrüten kümmert sich das Weibchen allein und wenn die Küken nach 24-28 Tagen geschlüpft sind, verlassen sie das Nest sofort. Deshalb nennt man sie auch Nestflüchter. Das Fliegen lernen sie bereits nach 15-20 Tagen.

Was frisst das Birkhuhn?

Die Jungtiere ernähren sich zunächst von kleinen Insekten und Würmern, deren Proteine sie für das Wachstum benötigen. Die ausgewachsenen Tiere bevorzugen eine pflanzliche Ernährung, die je nach Jahreszeit variiert. Im Winter und im Frühjahr fressen die Vögel hauptsächlich junge Triebe und Knospen von Laub- und Nadelbäumen. In den Sommermonaten beginnen die Wiesen zu blühen und das Birkhuhn findet viele unterschiedliche Blüten zur Verpflegung. Der Herbst bietet mit diversen Beeren, wie z. B. Heidelbeeren, Krähenbeeren oder Preiselbeeren, ein breites Nahrungsspektrum. Aber auch die Früchte von Eberesche oder Weißdorn werden verzehrt.

Besonderes

Die Kuller- und Zischlaute, die Männchen bei der Balz von sich geben, sind noch in vielen Kilometern Entfernung zu hören.

Wegen seines außergewöhnlichen Balzverhaltens wird das Birkhuhn von Jägern auch als „Spielhahn“ oder „Schwarzer Ritter“ bezeichnet.

Schutz

Das Birkhuhn ist in Deutschland beinahe ausgestorben. Es gibt hier nur noch ca. 2000 Exemplare. Daher gehört es zu den streng geschützten Tierarten. Durch den Verlust von Heidelandschaften und Freiflächen in Wäldern wird der Lebensraum der Birkhühner immer kleiner. Störungen der natürlichen Lebensweise treten auch durch Spaziergänger, freilaufende Hunde und tieffliegende Flugzeuge auf.

Geschrieben von Benjamin Seliger