Eibe

Taxus baccata

Eibe

Taxus baccata

Die Eibe, auch Gemeine Eibe genannt, ist die einzige europäische Art in der Pflanzengattung der Eiben. Der Nadelbaum wird bis zu 20 Meter hoch. Die Nadeln sind weich und biegsam. Sie sind 1,5 bis 3,5 Zentimeter lang und leicht gebogen. Auf der Oberseite sind sie glänzend dunkelgrün, während die Unterseite hell- oder olivgrün ist. Die Nadeln werden 3 bis 8 Jahre alt, bevor der Baum sie abwirft. Die Rinde ist glatt und rot-braun.
Die männlichen Kätzchen sind gelblich gefärbt. Sie sitzen einzeln in den Verzweigungen der Triebe. Die weiblichen Blütenstände sind von sterilen Fruchtblättern eingehüllt.
Wenn die Eibe optimale Bedingungen hat, trägt sie zum ersten Mal weibliche Zapfen, wenn sie 15 bis 30 Jahre alt ist. Weibliche und männliche Zapfen hängen an unterschiedlichen Bäumen. Die männlichen Zapfen sind kugelig und haben einen Durchmesser von vier Millimetern. Die weiblichen Zapfen dagegen sind sehr unscheinbar. Sie sind nur einen Millimeter lang und grünlich.
Die Eibe entwickelt keine Frucht, sondern eine Scheinbeere. Das ist ein Schutzmantel, der den Samen schützt. Er ist becherförmig um den Samen aufgestellt und aufällig rot. Das Fruchtfleisch des Schutzmantels ist schleimig.

Wo lebt die Eibe?

Die Eibe ist in Europa heimisch. Sie kommt aber auch in in Marokko und Algerien vor. Sie gedeiht vor allem dort, wo sich das Klima durch milde Winter, kühle Sommer, viel Regen und eine hohe Luftfeuchtigkeit auszeichnet.
Die Eibe lebt in Mischwäldern. Heute findet man sie aber oft nur noch in unzugänglichen Schluchtwäldern und an Steilhängen.

Wie alt kann die Eibe werden?

Sie zählt zu den Nadelbäumen, die am ältesten werden können. Man hat Exemplare gefunden, die mehr als 2.000 Jahre alt waren!

Was braucht die Eibe?

Die Eibe wächst meist unter größeren Laubbäumen, da sie zum Wachsen viel Schatten benötigt. Herangewachsene Eiben vertragen dagegen auch volle Sonne. Die Eibe wächst zum Beispiel mit Eichen, Buchen und Tannen zusammen.
Die Eibe ist standortvage. Das bedeutet, sie kann bei verschiedenen Bedingungen leben. So kann der Boden feucht oder trocken, sauer oder basisch sein.  Außerdem ist die Eibe sehr frosthart. Sie hält Temperaturen von bis zu -20 °C aus!

Wie wird die Eibe genutzt?

Die Europäische Eibe ist ein Kernholzbaum. Das Kernholz ist die dunkle, innere Zone. Sie unscheidet sich deutlich vom äußeren, hellen Splintholz. Das schmale Splintholz ist gelblich-weiß und etwa zehn bis zwanzig Jahresringe stark. Da das Holz sehr langsam gewachsen ist, hat es sehr feine Ringe. Das Holz ist sehr dauerhaft, dicht, hart und elastisch.
In der Jungsteinzeit wurde es zur Herstellung von Bögen und Speeren verwendet. Heute wird Eibenholz gelegentlich für den Instrumentenbau und Holzschnitzereien genutzt.
In der Medizin spielten Eibenzubereitungen ab dem frühen Mittelalter eine Rolle. Mit ihnen wurden Krankheiten wie Epilepsie, Diphtherie und Hautausschläge behandelt.

Wie sieht die Vegetationsperiode der Eibe aus?

Die Blütenknospen  der Eibe entwickeln sich im späten Sommer. Wenn sie durchden Wind bestäubt wurden, entwickeln sich aus den Kätzchen die Scheinbeeren. Die Samen in den Scheinbeeren reifen von August bis Oktober. Diese süße, fleischige Fruchthülle wird von Vögeln gerne gefressen. Dabei werden die Samen wieder ausgeschieden. Sie keimen erst im nächsten Frühjahr.  So werden die Samen in der Umgebung verteilt. Den Winter über bleiben die Nadeln an der Eibe.

Besonderes

Holz, Rinde, Nadeln und Samen der Eibe sind giftig. Die Scheinbeere ist hingegen nicht giftig und schmeckt süß. Wie giftig ein Teil ist, schwankt von Baum und Jahreszeit. Schon nach 30 Minuten können erste Vergiftungsanzeichen auftreten. Das können ein schneller Puls, große Pupillen, Erbrechen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit sein. Ein Gegenmittel gibt es nicht.

Schutz

In Deutschland wird die Eibe in der Roten Liste als  „gefährdet“  eingestuft. Außerdem wird die Eibe nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Die größte Gefahr für die Eibe ist  schädigendeWaldbewirtschaftung, bei der jeder Baum abgeholzt wird. Aber auch Wildtiere beschädigen die Eibe. Denn kleine Säugetiere wie Kaninchen und Feldhasen knabbern gerne an jungen Eiben, sodass diese nicht mehr gut wachsen können.