Gämse

Rupicapra rupicapra

Gämse

Rupicapra rupicapra

Die Gämse gehört zu der Familie der Hornträger und zu den Ziegen. Männliche Gämse nennt man „Bock“, die weibliche Gämse „Geiß“ und die jungen Gämsen werden „Kitze“ genannt. Gämse werden 80 cm groß. In den Sommermonaten tragen Gämsen ein gelbbraunes Fell mit einem deutlichen schwarzen Aalstrich (Strich entlang der Wirbelsäule) auf dem Rücken. Im Winter ist ihr Fell eher schwarz mit gräulich-brauner Unterwolle. Besonders typisch ist zu jeder Jahreszeit „die Gesichtsmaske“, eine schwarze Färbung, die von den Ohren über die Augen bis zur Nase verläuft.

Wo lebt die Gämse?

Die Gämse lebt in den Alpen und in anderen Gebirgen Europas, wie zum Beispiel den Pyrenäen. In Deutschland lebt sie außerdem im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb.

Wie alt kann die Gämse werden?

Die Gämse kann 10 bis 20 Jahre alt werden.

Wie lebt die Gämse?

Als Lebensraum dienen die Mittel- und Hochgebirge zwischen 1.000 und 3.500 m. Die Gämsen halten sich gerne im Wald und im offenen, felsigen Gelände auf. Den Sommer verbringen die Tiere oberhalb der Baumgrenze. Im Winter, wenn viel Schnee liegt, ziehen sie sich in die Bergwälder zurück, wo sie noch Nahrung finden können. Gämsen nutzen die frühen Morgen- und Vormittags- sowie die Abendstunden zur Nahrungsaufnahme. Die Gämse lebt in einem Rudel, also einer Gruppe.
Im November und Dezember begint die Paarungszeit. Ältere Gamsböcke wechseln regelmäßig zwischen verschiedenen Rudeln hin und her, während der Platzbock  „sein“ Rudel verteidigt. Nähert sich ein Rivale, richtet er sein langes Rückenhaar, den Gamsbart, auf und macht sich dadurch größer. Wenn das den Konkurrenten nicht vertreibt,wird er  durch eine waghalsige Verfolgungsjagd über Fels und Geröll vertrieben. Nach einer Schwangerschaft von etwa sechs Monaten setzt die Gamsgeiß im Mai oder Juni ein oder zwei Kitze in die Welt. Sie können ihrer Mutter schon wenige Stunden nach der Geburt in schwieriges Gelände folgen. Die Kitze werden etwa sechs Monate lang gesäugt und bleiben bis zu einem Jahr bei der Geiß.

Was frisst die Gämse?

Die Gämse ist ein Wiederkäuer und frisst Gräser und Kräuter, aber auch Knospen und Blätter.

Besonderes

Die Gämse verwenden viele Gestiken und Lautäußerungen. Neben dem Aufstellen ihres Gamsbartes als Imponiergehabe während der Brunft (Paarungszeit) ist das  „Blädern“ der typische Brunftlaut des Bockes, um sich einer Geiß anzunähern. Bei Gefahr hört man Gamswild  „pfeifen“ und der typische Angst- oder Suchlaut ist das „Meckern“.

Schutz

Die Gämse ist in Deutschland nicht vom Aussterben bedroht. In Bayern und Baden-Württemberg werden ihre Bestände daher durch die Jagd reguliert und genutzt. Im Jahr dürfen etwa 5.000 Tiere erlegt werden. Allerdings unterliegt Gamswild der FaunaFloraHabitat-Richtlinie (FFH), weshalb Experten darauf aufpassen, ob genügend Gämse in Deutschland leben.