Hirschkäfer

Lucanus cervus

Hirschkäfer

Lucanus cervus

Der Hirschkäfer ist mit 25 bis 75 mm Europas größter Käfer. Er hat eine schwarzbraune Grundfärbung. Das Männchen hat einen vergrößerten rotbraunen Oberkiefer, der Mandibel genannt wird und an ein Hirschgeweih erinnert. Die Weibchen haben das nicht, weshalb sie maximal 40 mm groß werden. Die cremefarbenen Larven des Hirschkäfers werden bis zu 11 cm lang und 16 Gramm schwer.

Wo lebt der Hirschkäfer?

Der Hirschkäfer ist vor allem in Süd-, West- und Mitteleuropa in alten Eichenwäldern verbreitet. Auch an alten Linden, Buchen, Pappeln, Eschen oder Obstbäumen kann er vorkommen. Manchmal trifft man ihn auch in Rindenmulchhaufen und Gärten an.

Wie alt kann der Hirschkäfer werden?

Die Entwicklung der Larven kann 3 bis 8 Jahre dauern, als fertiges Insekt lebt der Hirschkäfer allerdings nur 3 bis 8 Wochen.

Wie lebt der Hirschkäfer?

Die Weibchen locken zur Fortpflanzung ihre Partner mit Sexuallockstoffen (Pheromone) an. Nach der Paarung legt das Weibchen ca. 20 Eier bis zu 75 cm tief an den Wurzeln toter Bäume ab. In von Pilzen zermürbten Wurzeln, Stümpfen und Stämmen entwickeln sich die Larven, um sich abschließend in einer faustgroßen Kammer in etwa 20 cm Tiefe zu verpuppen.

Was frisst der Hirschkäfer?

Die Larven des Hirschkäfers ernähren sich vor allem von marodem, pilzbefallenem Eichenholz. Die fertigen Insekten lecken und saugen dagegen die Pflanzensäfte der Eiche, die Weibchen können mit ihren Kiefern dafür an der Rinde der Bäume kleine Wunden aufbeißen.

Besonderes

Treffen zwei Männchen des Hirschkäfers vor der Paarung aufeinander, kommt es oft zum Kampf, wobei der Sieger den Unterlegenen mit seinen geweihartigen Oberkiefern vom Ast hebelt und vom Baum wirft. Der Sieger darf sich mit dem Weibchen paaren. Der Juni ist der „Hirschkäfermonat“, das Schwirren der fliegenden Insekten ist oft in der Dämmerung zu hören. Hornschröter, Feuerschröter oder Donnergugi sind weitere Bezeichnungen für dieses imposante Insekt.

Schutz

Der Hirschkäfer ist in Europa stark gefährdet und steht auf der Roten Liste für bedrohte Arten. Vor allem die Lebensräume mit alten, absterbenden und toten Eichen und anderen alten Laubbäumen weichen oft dem Ordnungssinn des Menschen. In forstlich bewirtschafteten Wäldern ist der Totholzanteil oft zu gering. Der Hirschkäfer ist als größter Käfer Europas auch ein beliebtes Sammelobjekt für Insektensammler.

Geschrieben von Robby Meißner