Der Kranich wird zwischen 120 und 130 cm groß und erreicht eine Flügelspannweite von über 2 m. Auf Grund seines grauen Gefieders wird er auch als Graukranich bzw. Grauer Kranich bezeichnet. Manchmal wird er aber auch wegen seines Verbreitungsgebiets Eurasischer Kranich genannt. Besonders auffällig sind sein langer Hals und seine langen Beine. Die Beine sind so lang, dass sie den Schwanz beim Fliegen deutlich überragen. Kennzeichnend für den Kranich sind die schwarz-weiße Kopf- und Halszeichnung und die federlose rote Kopfplatte. Der Kranich hat einen sehr schlanken und über zehn Zentimeter langen Schnabel. Die Unterscheidung von Männchen und Weibchen ist sehr schwer. Allerdings ist das Männchen durchschnittlich etwas größer als das Weibchen.
Wo lebt der Kranich?
Der Kranich bewohnt Sumpf- und Moorlandschaften und ist vor allen Dingen im östlichen und nördlichen Europa verbreitet. Man findet ihn aber auch in einigen Gebieten im Norden Asiens. Der Graue Kranich ist der einzige Vertreter der Familie der Kraniche in Nord- und Mitteleuropa. Rund 8.000 Brutpaare leben heute in Nord- und Mitteldeutschland.
Wie alt kann der Kranich werden?
In freier Wildbahn liegt die Lebenserwartung des Kranichs bei etwa 20 Jahren. Allerdings erreichen einzelne Kraniche auch ein Alter von über 25 Jahren. In Gefangenschaft können Graukraniche sogar bis zu 40 Jahre alt werden.
Wie lebt der Kranich?
Frühestens im dritten Lebensjahr wird der Kranich geschlechtsreif. Meistens brütet er aber erst ab dem vierten Lebensjahr oder später. Da der Kranich sein Leben lang monogam (nur mit einem Partner zusammen) lebt, ist es sehr wichtig, den richtigen Partner zu finden. Dafür finden während der Paarungszeit spektakuläre Balztänze statt. Dabei führt der Kranich unterschiedliche Tanzfiguren aus. Diese sind geprägt durch Sprünge, Flügelschlagen, Zickzackläufe und Im-Kreis-Rennen. Währenddessen werden auch Pflanzenteile und Steine in die Luft geworfen. Ist der richtige Partner gefunden, legt das Weibchen im April oder Mai zwei bräunliche oder graugrüne, mit schwarzen Punkten übersäte Eier und wechselt sich beim Brüten mit ihrem Partner ab. Die Brutdauer beträgt ca. 30 Tage. Das Nest wird zum Schutz vor Wildschweinen, Füchsen und streunenden Hunden auf dem Boden wasserreicher Bruchwälder und Moore oder in den Uferzonen von Seen errichtet. Es besteht aus verschiedenem Pflanzenmaterial.
Was frisst der Kranich?
Kraniche sind Allesfresser. Sie fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Ihre Nahrungspalette ist sehr vielseitig und reicht von Kleinsäugern, Reptilien, kleinen Fischen, Amphibien und Insekten über Getreidekörner, Sonnenblumenkerne, Erbsen und Bohnen bis hin zu Beeren, Eicheln, Kartoffeln und verschiedensten Pflanzenteilen.
Besonderes
Der Kranich ist ein Zugvogel. Das heißt, er fliegt im Winter in wärmere Gebiete im europäischen Mittelmeerraum oder ins nördliche Afrika. Er legt jährlich zwischen 4.000-12.000 Kilometer zurück, um von seinem Sommerlebensraum ins Überwinterungsgebiet und wieder zurück zu gelangen. Um Energie bei den langen Strecken zu sparen, fliegen Kraniche in keilförmigen Zugstaffeln. Dadurch wird der Luftwiderstand der Vögel verringert.
Der Kranich hat ein gewaltiges Stimmvolumen. Dieses kommt von dem besonderen Bau und der enormen Länge ihrer Luftröhre. Diese kann bis zu 1,30 m lang sein!
Schutz
Die Hauptbedrohung des Kranichs geht von der Zerstörung seiner Lebensräume aus. Der Verlust von Feuchtgebieten geschieht dabei hauptsächlich durch den Menschen, der die Gebiete entwässert, Dämme baut und seine Landwirtschaft intensiviert. Dennoch wird der Kranich in Deutschland seit 1998 als nicht gefährdet eingestuft.