Das Schneidried, auch Binsenschneide genannt, gehört zu der Familie der Sauergrasgewächse und wird bis zu zwei Meter groß. Es bildet lange Ausläufer und wächst in großen Gruppen. Der Stängel ist dick und dreikantig. Die Blätter des Schneidrieds wachsen bis zu den Blüten vom Stängel ab. Sie sind ungefähr 1,5 Zentimeter breit, starr und scharf gezähnt. Die Blüten sind unauffällig bräunlich gefärbt. Sie wachsen in sogenannten Spirren, das bedeutet von einem Zweig gehen viele kleine Zweige ab, an denen dann die Blüten wachsen.
Wo lebt das Schneidried?
Das Schneidried kommt in den gemäßigten Zonen auf der ganzen Welt vor. In Mitteleuropa fehlt sie in vielen Gebieten und kommt nur vereinzelt in kleinen Beständen vor. In Deutschland findet man die Binsenschneide in kleinen Beständen vor allem im Alpenvorland und am Bodensee.
Es wächst am Ufer von stehenden Gewässern, also zum Beispiel Seen oder Tümpeln. Das Schneidried wächst hinter dem Schilfgürtel.
Wie alt kann das Schneidried werden?
Das Schneidried wird oft mehrere Jahre alt.
Was braucht das Schneidried?
Das Schneidried gedeiht am besten auf einem Boden, der zeitweise überschwemmt und schlammig ist. Er sollte viele Basen und viel Kalk enthalten, damit das Schneidried sich gut entfalten kann. Außerdem sollte der Boden nicht zu kalt sein, also nicht frieren. Da das Schneidried sehr nah am Wasser lebt, wird es zu den Hydrophyten gezählt.
Wie wird das Schneidried genutzt?
Das Schneidried wurde früher zum Decken der Dächer genutzt. Auch Unterstönde für die Schafe wurden damit gedeckt.
Wie sieht die Vegetationsperiode des Schneidrieds aus?
Das Schneidried blüht im Frühling. In dieser Zeit wird es von verschiedenen Insekten bestäubt. Im Sommer bilden sich aus den Blüten kleine Früchte. Im Laufe des Herbstes vertrocknen diese. Die Blätter bleiben aber noch erhalten. Und auch im Winter bleiben die Blätter grün an der Pflanze. Manche Unterarten nutzen für den Winter ein Überdauerungsorgan, das unter der Erde liegt. Dann gehören sie zu den Kryptophyten.
Besonderes
Einzelne größere Bestände gibt es noch auf der Insel Gotland (Schweden) in Schneidriedsümpfen (=Agmyr auf schwedisch). Dieses „Gras“ (=ag auf schwedisch) wurde dort früher zum Decken der Dächer von Häusern und Schafunterständen verwendet.
Schutz
Das Schneidried steht in vielen Bundesländern auf der Roten Liste.
Es wird vor allem durch den Grundwasserspiegel bedroht, der deutlich sinkt. Aber auch die Trockenlegung von Mooren spielt eine wichtige Rolle.