Der Schreiadler ist eine Greifvogelart aus der Familie der Habichtartigen und erreicht eine Größe von bis zu 65 cm und eine Flügelspannweite von bis zu 1,6 Metern. Er gehört damit zu den kleinsten Vertretern seiner Unterart, den Aquilinae.
Die Weibchen werden größer, als die Männchen. Das erkennt man vor allem am Gewicht: Während die Männchen zwischen 1,0 und 1,4 kg schwer werden, erreichen die Weibchen ein Gewicht von bis zu 2,2 kg. Das Fell des Schreiadleers hat eine hell- bis dunkelbraune Färbung. Auffällig ist der gelbe Streifen am Schnabel.
Wo lebt der Schreiadler?
Das Verbreitungsgebiet des Schreiadlers ist eher östlich von Deutschland angesiedelt. Die meisten Schreiadlerpaare gibt es vor allem im Baltikum, in Polen, Weißrussland, Russland und auf dem Balkan. Weiterhin gibt es Schreiadler vereinzelt auch in Griechenland, der Türkei oder im Norden des Iran. Die Überwinterungsgebiete des Schreiadlers befinden sich im Süden Afrikas, vornehmlich in Sambia, Simbabwe oder Mosambik.
In Deutschland findet man den Schreiadler im Osten von Mecklenburg-Vorpommern und im Nordosten Brandenburgs.
Wie alt kann der Schreiadler werden?
Der Schreiadler hat eine Lebenserwartung von etwa 25 Jahren.
Wie lebt der Schreiadler?
Beim Schreiadler handelt es sich um einen Zugvogel, der weite Strecken bis zu seinem Winterquartier zurücklegt. Deshalb bezeichnet man ihn auch als Langstreckenzieher. Meistens kehrt der Schreiadler im April aus dem warmen Süden nach Europa zurück, wo sogleich dann die Paarungszeit beginnt. Die Weibchen legen dann meist Anfang Mai für gewöhnlich zwei Eier, wovon fast immer nur eins überlebt. Denn meistens tötet das ältere Jungtier das jüngere Jungtier direkt nach dem Schlüpfen – das nennt man Kainismus. Anfangs versorgt das Männchen das Junge, später übernimmt das Weibchen diese Aufgabe. Meistens verlassen die Jungen gegen September ihre Nester, um dann selbstständig auf die Jagd zu gehen. Schreiadler werden mit etwa 3 Jahren geschlechtsreif.
Allgemein bewohnen Schreiadler am liebsten naturnahe Wälder, die an offene, weite Flächen für die Nahrungssuche angrenzen. Dabei hat das Gebiet für die Nahrungssuche etwa einen Radius von 3 km um den Horst.
Die Nester bauen die Schreiadler in Bäumen meist selbst.
Was frisst der Schreiadler?
Schreiadler ernähren sich überwiegend von kleinen Wirbeltieren, bis zur Größe eines Feldhasen, aber auch von Wirbellosen und Aas. Sie sind der Kategorie der Fleischfresser zuzuordnen.
Im Gegensatz zu anderen Greifvögeln jagt der Schreiadler auch gerne mal zu Fuß.
Beim Flug in das Winterquartier legt der Schreiadler am Tag durchschnittlich 150 km zurück. Dabei hat er eine Flughöhe von bis zu 2000 Metern und erreicht eine Zuggeschwindigkeit zwischen 40 und 60 km/h.
Weltweit ist die Existenz des Schreiadlers gesichert, in Deutschland steht der Schreiadler jedoch auf der Roten Liste der bedrohten Arten, da sich sein Bestand in Deutschland immer weiter verringert.