Der Schweinswal ist ein kleiner Zahnwal, der nur etwa 1,40-1,80 m lang und 50-70 kg schwer wird. Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Der Körper des Schweinswals ist gedrungen. Die Oberseite des Körpers, die kleine, dreieckige Rückenflosse (=Finne) und die Brustflossen (=Flipper) und die Schwanzflosse (=Fluke) sind dunkelgrau bis schwarz, die Unterseite hellgrau. Der Kopf ist rundlich, die Schnauze steht weniger vor als bei den Delphinen, mit denen die Schweinswale verwandt sind.
Wo lebt der Schweinswal?
Der Schweinswal kommt in allen flachen Meeren der Nordhalbkugel vor. In Deutschland gibt es Vorkommen des Gewöhnlichen Schweinswals in der Nord- und Ostsee.
Wie alt kann der Schweinswal werden?
Schweinswale werden durchschnittlich 8-10 Jahre, maximal 20 Jahre alt.
Wie lebt der Schweinswal?
Schweinswale schwimmen meist allein oder zu zweit durchs Meer. In Nord- und Ostsee paaren sie sich zwischen Mitte Juli und Ende August. Die Schwangerschaft dauert etwa zehn bis elf Monate, sodass die Jungtiere im Frühsommer zwischen Mai und Juni zur Welt kommen. Dabei wird meistens nur ein Jungtier geboren, das bei der Geburt zwischen 65 und 90 Zentimeter lang und zwischen fünf und sieben Kilogramm schwer ist. Das Jungtier wird über acht bis neun Monate von der Mutter gesäugt, es frisst allerdings bereits mit fünf Monaten seine erste Fischnahrung. Mutter und Kalb schwimmen etwa ein Jahr zusammen.
Schweinswale können etwa 22 km/h schnell schwimmen, meist schwimmen sie aber viel langsamer nahe der Oberfläche. Da sie nur sehr selten aus dem Wasser springen, sind sie nicht so einfach zu beobachten wie Delfine. Sie können etwa 90m tief tauchen und 6-7 Minuten unter Wasser bleiben.
Was frisst der Schweinswal?
Schweinswale fressen fast nur Fisch, selten aber auch Würmer, Schnecken, Krebse und Tintenfische. In der Nordsee stehen Plattfische ganz oben auf ihrem Speiseplan, in der Ostsee Grundeln. Die Nahrungssuche findet vor allem am Meeresboden statt, wo der Wal den Boden aufwühlt. Schweinswale müssen ca. 4,5 kg pro Tag fressen.
Besonderes
Der Schweinswal, der auch „kleiner Tümmler“ oder „Braunfisch“ genannt wird, findet wie alle Zahnwale seine Nahrung mit Hilfe von Echoortung. Er sendet dafür Töne aus, lauscht auf das Echo und erfährt so, ob und welche Beute sich vor ihm befindet. Schweinswale verständigen sich durch Klicklaute miteinander.
Schutz
Es gibt keine genauen Zahlen, wie viele Schweinswale es in allen Meeren gibt. Es wird geschätzt, dass es ca. 55.000 Schweinswale in der deutschen Nordsee gibt. Der Schweinswal steht in allen europäischen Staaten unter Naturschutz. Die Europäische Union verbietet Einfuhr, Transport und Haltung.
Die größte Bedrohung für den Schweinswal ist die Umweltverschmutzung der Meere durch Giftstoffe, Müll und Lärm. Außerdem enden viele Schweinswale ungewollt in den Netzen der Fischer, in denen sie qualvoll ersticken, weil sie nicht mehr zum Atmen an die Wasseroberfläche gelangen können.