Das Tagpfauenauge ist ein Schmetterling mit einer Flügelspannweite von etwa 5cm. Die Grundfarbe seiner Flügel ist rotbraun bis rot. Die Zeichnung darauf, die an riesige Augen erinnert, ist gelb, schwarz und blau.
Wo lebt das Tagpfauenauge?
Tagpfauenaugen findet man in ganz Europa und Asien, außer in den nördlichsten Regionen. Durch den Klimawandel wird sein Lebensraum größer. Denn es liebt die Wärme. Bei längeren, heißeren Sommern in weiter nördlich gelegenen Gebieten kann es sich also weiter ausbreiten. Anderen Faltern, die auf kühles Wetter angewiesen sind, geht es umgekehrt – sie müssen sich in den Norden oder in Bergregionen zurückziehen.
Wie alt kann das Tagpfauenauge werden?
Ein Tagpfauenauge wird maximal 6 Monate alt.
Wie lebt das Tagpfauenauge?
Das Tagpfauenaugen-Weibchen legt etwa 50 bis 200 Eier an die Unterseite von Brennnesselblättern. Nach 3 Wochen schlüpfen aus diesen etwa 1mm großen Eiern winzige Raupen, die sich dick und groß fressen. Sie häuten sich vier Mal, bevor sie sich verpuppen. Hierfür spinnen sie sich zuerst eine Unterlage aus weißen Fäden, dann platzt ihre Raupenhaut auf und ihre Puppenhaut kommt zum Vorschein. Sie ist zuerst grün und verfärbt sich in den nächsten 2 Wochen grau bis braun. Nun platzt sie wieder auf und heraus kommt das „fertige“ Tagpfauenauge als Schmetterling.
Was frisst das Tagpfauenauge?
Solange das Tagpfauenauge eine Raupe ist, ernährt es sich nur von Brennnesseln. Ein stetiger Bestand dieser Pflanze ist also lebensnotwendig für die Raupe. Als entwickelter Schmetterling dann ist das Tagpfauenauge nicht mehr so wählerisch. Es saugt den Nektar am liebsten von violetten Blüten wie zum Beispiel Sommerflieder oder Disteln. Das liegt daran, dass es diese Farbe besonders gut sehen kann.
Besonderes
Die Verwandlung vom Ei über Raupe und Puppe zum Falter nennt man Metamorphose. Diese Besonderheit findest du unter Lebensweise genauer beschrieben. Der fertige Falter, der aus der Puppe herauskommt, ist meist noch sehr zerknittert und muss sich zuerst seine Flügel in der Sonne wärmen, bevor er zum ersten Mal munter herumfliegen kann. Diese Verwandlung durchlaufen mittlerweile zwei Brutgenerationen der Tagpfauenaugen im Jahr, eine im Frühjahr und eine im Spätsommer. Das war früher nur als Ausnahme bei besonders langen Sommern der Fall. Heute ist es aber die Regel. Dies könnte an der Klimaerwärmung liegen.
Schutz
Im Allgemeinen kannst du das Tagpfauenauge noch sehr häufig antreffen. Es ist also nicht akut vom Aussterben bedroht. Durch den Einsatz von Insektiziden (also chemischen Mitteln, die Pflanzen gegen Schädlinge schützen sollen) gibt es aber auch hier erkennbare Verluste. Denn diese chemischen Substanzen sind häufig nicht nur für die Schädlinge, sondern auch viele andere Insektenarten sehr giftig. Auch wird es schwer für das Tagpfauenauge, wenn Brennnesseln und natürliche Wiesen zur Nahrungssuche fehlen. Wenn man dem schönen Falter also helfen möchte, reicht schon eine kleine wilde Ecke im Garten (mit Disteln, Brennnesseln) oder das Anlegen einer schönen Blütenwiese. Noch einfacher hilft man dem Schmetterling, indem man keine seltenen Blumen von Wiesen, Feldern oder aus Wäldern mitnimmt.