Zauneidechse

Lacerta agilis

Zauneidechse

Lacerta agilis

Die Zauneidechse kann eine Größe von ungefähr 24 cm erreichen. Ihr Körper ist kompakt und kräftig gebaut. Die Färbung und Zeichnung der Zauneidechse kann sehr variabel sein. Eindeutig lassen sich jedoch Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden. Das Männchen besitzt, besonders zur Paarungszeit, eine auffällige grüne Färbung, die in der Regel von der Unterseite über die Seite verläuft und an der Grenze zum Rücken endet. Hier beginnt dann die Rückenzeichnung, welche leiterähnlich aussieht und braun und weiß gefärbt ist. Das Weibchen dagegen ist hellbraun gefärbt und besitzt zusätzlich zum Leitermuster auf dem Rücken auch noch eine braun-weiße Bepunktung an den Seiten. Lediglich die Unterseite ist sandfarben bis gelb.

Wo lebt die Zauneidechse?

Das Verbreitungsgebiet der Zauneidechse erstreckt sich von Zentralfrankreich bis nach Sibirien an die Südspitze des Baikalsees. In Deutschland kommt die Zauneidechse überall da vor, wo der Lebensraum ihren Ansprüchen gerecht wird. Sie besiedelt gerne Magerbiotope wie Heideflächen, Bahndämme, Wildgärten, Waldränder oder sämtliche andere wärmebegünstigte Standorte, welche Altgras, lockerbodige Abschnitte (für Höhlen) oder Steine als Versteckmöglichkeit bieten.

Wie alt kann die Zauneidechse werden?

Zauneidechsen können in freier Wildbahn ein Alter von ca. 7 Jahren erreichen.

Wie lebt die Zauneidechse?

Zauneidechsen sind wechselwarm. Daher nehmen sie meist morgens und nachmittags ein Sonnenbad an einem möglichst sonnigen und warmen Ort. Nach dem Sonnenbad gehen sie dann auf die Jagd. Bei Gefahr flüchtet die Zauneidechse meist in ihren Bau oder eine andere Versteckmöglichkeit in der Nähe. Wird sie jedoch gefangen und am Schwanz festgehalten, wirft sie einen Teil ihres Schwanzes ab, welcher dann noch einige Minuten zuckt und sich windet, um den Angreifer abzulenken. Den Winter verbringen Zauneidechsen in Winterstarre. Die Paarung findet Mitte April statt. Hierfür verbeißt sich das Männchen in der Hüfte des Weibchens und krümmt den Körper, sodass sie sich paaren können. Das Weibchen legt dann im Mai oder Juni 5-15 Eier in selbstgegrabene Höhlen, die sich an möglichst sandigen und warmen Standorten befinden. Nach etwa zwei Monaten schlüpfen die Jungtiere.

Was frisst die Zauneidechse?

Die Nahrung der Zauneidechse besteht aus Insekten und anderen wirbellosen Tieren wie Heuschrecken, Zikaden, Wanzen, Regenwürmern oder Spinnen. Gelegentlich fressen Zauneidechsen auch Hummeln und Bienen sowie ihre eigenen Jungtiere, wenn das Nahrungsangebot knapp ist. Sie selbst hat Fressfeinde wie Marder, Füchse, Schlangen, Fasane, Greifvögel, Rabenvögel oder auch Hauskatzen.

Besonderes

Der Schwanz der Zauneidechse wird nicht nur zur Ablenkung genutzt, sondern auch als Fettspeicher für die Winterruhe. Daher überleben Eidechsen, welche ihren Schwanz kurz vor der Winterruhe verloren haben, den Winter meist nicht. Der Schwanz der Zauneidechse regeneriert sich nach dem Abwurf wieder. Er ist dann meist dunkelgrau, kurz und besitzt keine Zeichnung wie der alte Schwanz. Der Schwanz kann mehrfach abgeworfen werden, jedoch bedeutet jede Regeneration einen starken Kraftaufwand für das Tier und bei bereits geschwächten Tieren sogar den Tod.

Das Rekordalter einer in Gefangenschaft gehaltenen Zauneidechse liegt im Übrigen bei 15 Jahren und ist somit mehr als doppelt so hoch wie die Lebenserwartung eines in der freien Natur lebenden Exemplars!

Nach der FaunaFloraHabitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist die Zauneidechse eine streng zu schützende Art und wird deshalb auch durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Auf der Roten Liste Deutschlands steht die Zauneidechse bereits auf der Vorwarnliste, was bedeutet, dass sie zwar noch nicht gefährdet ist, unter den bisherigen Umständen aber schon bald gefährdet sein könnte.

Geschrieben von Jonas Knublauch