Die Zweiblättrige Kukucksblume, auch Zweiblättrige Waldhyazinthe genannt, ist eine Orchidee und gehört zu den krautigen Pflanzen. Sie wird 20 bis 50 Zentimeter groß und hat unter der Erde zwei Knollen, mit denen sie überwintert. Kurz über dem Boden sind ein bis zwei eiförmige Blätter. Die Blattflächen sind hellgrün mit einem geringen silbrigen Glanz auf der Unterseite. Außerdem sind noch weitere Blätter am Stängel verteilt.
Die Blüten wachsen in Ähren, also so ähnlich wie Getreide. Bei der Zweiblättrigen Kukucksblume sind die Blüten um den Stängel und übereinander angeordnet. Das können bis zu 40 Blüten sein. Die äußeren Blütenblätter sind schlank und ungefähr ein Zentimeter lang. Das mittlere obere Blütenblatt ist eiförmig und sieht mit den beiden anderen Blütenblätten zusammen aus wie ein offener Helm.
Wie lebt die Zweiblättrige Kukucksblume?
Die Zweiblättrige Kukucksblume ist in fast ganz Europa verbreitet. Bei uns in Deutschland ist sie vor allem in der Schwäbischen und Fränkischen Alb, den Alpen und dem Thüringer Becken zu finden.
Dort lebt sie in Laubmischwäldern, auf Bergwiesen, Sumpfwiesen und Flachmooren. In den Alpen ist sie in bis zu 2000 Metern zu finden.
Wie alt kann die Zweiblättrige Kukucksblume werden?
Die Zweiblättrige Kukucksblume kann mehrere Jahre alt werden.
Was braucht die Zweiblättrige Kukucksblume?
Die Zweiblättrige Kukucksblume wächst am besten auf Lehm- oder Tonböden, die leicht sauer sind. Außerdem kann sie es auch gut vertragen, wenn viel Kalk in der Erde ist.
Sie wächst mit vielen verschiedenen Pflanzen zusammen, so zum Beispiel in Auenwäldern oder mit Borstengräsern.
Wie wird die Zweiblättrige Kukucksblume genutzt?
Die Zweiblättrige Kukucksblume wird in Gärten angepflanzt.
Wie sieht die Vegetationsperiode der Zweiblättrigen Kukucksblume aus?
Die Blütezeit ist von Juni bis Anfang Juli. In dieser Zeit werden die Blüten von Nachtfaltern bestäubt. Wenn das passiert ist, entwickeln sich daraus Kapselfrüchte. In ihnen sind die Samen enthalten. Wenn die Frucht reif ist, öffnet sie sich und lässt die Samen frei. Im Herbst welken die Blätter und der Stängel. Unter der Erde sind die zwei Knollen, womit die Zweiblättrige Kukucksblume den Winter verbringt. Diese Knollen können nämlich wichtige Nährstoffe für diese Zeit speichern.
Besonderes
Die zweite Art der Gattung Platanthera, die in Deutschland vorkommt, die Grünliche Kukucksblume.
Obwohl sich beide Arten allgemein sehr ähneln, können sie an ihren Pollenpaketen eindeutig unterschieden werden: Bei der Zweiblättrigen Kukucksblume stehen die Pollenpakete sehr eng und parallel beieinander, während sie bei der Grünlichen Kukucksblume weit auseinander stehen und in Form eines Trapezes angeordnet sind.
Schutz
Die Zweiblättrige Kukucksblume steht auf der Roten Liste und wird als „gefährdet“ eingestuft.
Das liegt daran, dass Wiesen und Heiden als Wuchsorte verloren gegangen sind. Dabei sind zu viel Dünger aus der Landwirtschaft, Verbuschung und Aufforsten die Hauptursachen.
Damit die Lebensräume der Zweiblättrigen Kukucksblume erhalten bleiben, ist es wichtig, dass Bergwiesen bestehen bleiben und regelmäßig von Büschen befreit werden. Aber auch eine extensive (=nicht intensive) Landwirtschaft fördert die Zweiblättrige Kukucksblume.