Zwerggrashüpfer

Stenobothrus crassipes

Zwerggrashüpfer

Stenobothrus crassipes

Der Zwerggrashüpfer ist unsere kleinste heimische Grashüpferart. Das Weibchen hat eine Körperlänge von 1,7 cm. Das Männchen wird sogar nur 1,3 cm lang. Wie bei allen Grashüpfern sind die Hinterbeine kräftige Sprungbeine. Sie haben eine Länge von 1 cm. Am Zwerggrashüpfer ist nicht nur die geringe Größe, sondern auch die verkürzten Flügel bemerkenswert. Damit ist er flugunfähig. Kurze Fühler sind ebenfalls ein Merkmal von Zwerggrashüpfern.

Wo lebt der Zwerggrashüpfer?

Der Zwerggrashüpfer ist eine südeuropäische Art und kommt hauptsächlich in der ungarischen Tiefebene vor. Deutschlandweit finden wir ihn nur im Naturpark Kyffhäuser. Hier hat er sein nördlichstes Vorkommen überhaupt. Im Naturpark Kyffhäuser lebt er auf den kurzrasigen Steppen-Magerrasen des Gipskarstgürtels. Hier liebt er trockene, sonnige und offene Bereiche mit wenig Bewuchs.

Wie alt wird der Zwerggrashüpfer?

Der Zwerggrashüpfer ist von Mai bis Oktober aktiv und lebt ca. 1 Jahr vom Eistadium über die Larvenzeit bis zum Absterben.

Wie lebt der Zwerggrashüpfer?

Sein Leben beginnt damit, dass das Weibchen im Herbst 5-7 Eier in einem Kokon zwischen Grashalmen und Blüten kurz über dem Erdboden ablegt. In diesem Kokon überdauern die Eier den Winter.

Von Mai bis Juni schlüpfen aus den Eiern die Larven. Sie fressen gern verschiedene Gräser wie Knaulgras, Schwingel, Glatthafer und Rispengras. Nach mehrmaligem Häuten der Larven sind sie ab Ende Juli erwachsen. Auch jetzt sind verschiedene Gräser ihre Lieblingsspeise.

Schon eine Woche nach der letzten Häutung zum erwachsenen Grashüpfer sind die Weibchen paarungsbereit. Sie nähern sich den Männchen, angezogen durch deren Lockgesang, und geben dabei einen Antwortgesang ab. Der Gesang wird durch Reiben ihrer langen Sprungbeine erzeugt. Jedoch ist durch die verkürzten Flügel des Zwerggrashüpfers die Schrillkante reduziert.

Etwa 4-8 Tage nach der Paarung kommt es zur Eiablage durch das Weibchen. Bis zu 20 Eier werden gelegt, wobei 5-7 in je einen Kokon gehüllt werden.

Ab Oktober sterben die erwachsenen Grashüpfer. Aber ihre Eier, geschützt im Kokon, überwintern und bilden im nächsten Jahr die neue Generation.

Besonderes

Der Zwerggrashüpfer hat im Naturpark Kyffhäuser sein nördlichstes Vorkommen in Europa, das isoliert und weit abseits von anderen Vorkommen liegt.

Auf der Roten Liste Thüringens ist der Zwerggrashüpfer als extrem selten eingestuft. Er ist durch Aufforstung, Umbruch oder Düngung von Grünland gefährdet. Aber auch die Vergrasung und Verbuschung der Steppen-Magerrasen durch Fortfall von traditioneller Beweidung stellen eine Gefahr dar. Zum Erhalt des Steppengrashüpfers dienen die Schafbeweidung und das Entfernen von Pioniergehölzen in seinem Lebensraum.

Geschrieben von Claudia Wicht