Der Luchs, auch Nordluchs oder Eurasischer Luchs, ist mit 50-70 cm Schulterhöhe und 20-25 kg Gewicht die größte Raubkatze Deutschlands. Sein dichtes Fell ist gefleckt, oben rötlich gelbbraun und an der Unterseite weißlich grau. Die typischen Pinselohren, gute Augen und große Pfoten zeichnen ihn als perfekten Überraschungsjäger aus. Die Katzen sind etwas kleiner als die männlichen Tiere, welche Kuder genannt werden.
Wo lebt der Luchs?
Der Luchs war in West- und Mitteleuropa lange Zeit ausgerottet. In Deutschland ist er seit einigen Jahren im Bayerischen Wald, im Harz, im Pfälzer Wald und in der Sächsischen Schweiz wieder heimisch und erobert langsam sein altes Verbreitungsgebiet zurück.
Wie alt kann der Luchs werden?
In freier Wildbahn hat der Luchs eine Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren.
Wie lebt der Luchs?
Als Einzelgänger jagt der Luchs vor allem in der Dämmerung und nachts im dichten Unterholz großer Wälder. Nur zur Paarungszeit von Februar bis April begegnen sich die benachbarten Luchse häufiger. Nach ca. 70 Tagen führen die Katzen 1 bis 4 Jungtiere. Das Revier eines Luchses ist ungefähr 150-250 km² groß und überschneidet sich teilweise mit den Revieren angrenzender Luchse.
Was frisst der Luchs?
Zur Nahrung des Luchses gehört vor allem das Fleisch des Rehwildes. Ein Luchs benötigt ungefähr ein Reh pro Woche. Aber auch Rotwildkälber, Füchse, Hasen, kleine Wildschweine, Marder, Eichhörnchen, Mäuse, Murmeltiere, Vögel und Fische stehen auf seinem Speiseplan.
Besonderes
Bei erfolgreicher Jagd tötet der Luchs nach kurzem Sprint und dem Festhalten mit seinen scharfen Krallen seine Beute mit einem Kehlbiss. Nachdem er ein erstes Mal gefressen hat, versteckt und verscharrt er teilweise sein Mahl, um immer wieder zurückzukehren, bis das erlegte Tier verzehrt ist. Luchse fressen zuerst das Muskelfleisch, sodass man die Risse eines Luchses ganz gut erkennen kann. Ihr Revier markieren die Luchse mit Harn, Losung (Kot) und Kratzspuren.
Schutz
Früher war der Luchs in weiten Teilen Europas verbreitet. Nach seiner Ausrottung vor ca. 200 Jahren gibt es in Deutschland zurzeit Auswilderungsprojekte (z. B. im Harz), die eine Wiederansiedlung dieser Katze zum Ziel haben. Stabile Luchspopulationen können erhalten werden, wenn es gelingt, den genetischen Austausch zwischen den Luchsfamilien herzustellen. Autobahnen und die unerlaubte Jagd auf Luchse erschweren dieses Vorhaben.