Rebhuhn

Perdix perdix

Rebhuhn

Perdix perdix

Das Rebhuhn hat eine Körperlänge von etwa 30 cm. Die Flügellänge beträgt circa 15 cm und der kurze, runde Schwanz ist etwa 8 cm lang. Das Rebhuhn hat einen rötlichen Kopf, der sich von dem grau gefiederten Hals deutlich absetzt. Am Bauch hat das Rebhuhn einen auffälligen dunkelbraunen Fleck, der die Form eines Hufeisens hat. Dieser ist bei den Männchen stärker ausgeprägt als bei den Weibchen. Die Schwanzfedern sind rostrot. Der Schnabel des Rebhuhns ist gerade und gelb. Nur am Ansatz ist der Schnabel braun oder grau gefärbt.
Männchen und Weibchen lassen sich durch ihre Größe unterscheiden. Dabei ist das Weibchen häufig ein bisschen größer als das Männchen.

Wo lebt das Rebhuhn?

Das Rebhuhn lebt in Steppen- und Heidelandschaften in weiten Teilen Europas. Nur in Teilen Skandinaviens und Spaniens und auf vielen Mittelmeerinseln ist das Rebhuhn nicht zu finden. Außerdem lebt das Rebhuhn in Nordamerika, da es zu Jagdzwecken dort eingebürgert worden ist, und in Asien.

Wie alt kann das Rebhuhn werden?

In Freiheit hat das Rebhuhn meist nur eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren. In Gefangenschaft kann die Lebenserwartung auf bis zu acht Jahre steigen.

Wie lebt das Rebhuhn?

Das Rebhuhn ist überwiegend in der Dämmerung und am Tag aktiv. Wenn das Rebhuhn fliegt, erfolgt dies meist niedrig über dem Boden, wobei es häufig längere Strecken gleitet. Bei Gefahr drückt sich das Rebhuhn flach an den Boden.

Die Balz (Paarungszeit) der Rebhühner findet im März und April statt. Dabei stehen die Männchen auf einer Anhöhe oder sitzen auf einem Baum oder Strauch, um frühzeitig andere Männchen zu entdecken und diese durch einen Kampf am Boden daran zu hindern, sich den vorhandenen Weibchen zu nähern. Das Rebhuhn hat seine Jahresbrut dann von Mai bis Juni. Die Brutdauer der 8-20 grüngrauen Eier beträgt 24 Tage. Das Nest ist eine Mulde, die mit trockenen Pflanzenteilen ausgelegt ist.

Was frisst das Rebhuhn?

Das Rebhuhn ernährt sich überwiegend von Wildkräutern und Getreidekörnern. Es frisst auch grüne Pflanzenteile wie die Blätter des Klees oder der Luzerne. Manchmal werden auch Insekten, deren Larven und anderes Kleingetier zu sich genommen. Auch reife Früchte und verschiedene Beeren stehen auf dem Speiseplan. Zur Förderung der Verdauung nimmt es kleine Quarzkörner als Magensteine auf.

Besonderes

In dem Märchen Geschichte des Rebhuhns mit den Schildkröten aus „Tausendundeine Nacht“ ließ sich ein Rebhuhn neben dem Nest von Schildkröten nieder. Da sie sehr freundlich ihm gegenüber waren, kehrte das Rebhuhn jeden Abend wieder zu den Schildkröten zurück. Sie mochten das Rebhuhn so gerne, dass sie es tagsüber nicht mehr gehen lassen wollten. Das Rebhuhn versprach ihnen, sie nicht mehr alleine zu lassen und riss sich alle seine Flügelfedern aus, um nicht mehr im Flug von Greifvögeln angegriffen werden zu können. Als alle Flügelfedern ausgerupft waren, sprang ein Wiesel das Rebhuhn an und zerriss es. Das Rebhuhn erkannte in seinen letzten Momenten, dass es selbst Schuld war an dem Unglück, da es nicht mehr vor dem Wiesel wegfliegen konnte. Deshalb sagte es den Schildkröten, sie sollen nicht um es trauern.

Schutz

In Deutschland wird das Rebhuhn in der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft. Das Vorkommen der Rebhühner in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten so geschrumpft, dass es in einigen Regionen ausgestorben ist. Hauptursache für den Bestandsrückgang ist die Intensivierung und Technisierung der Landwirtschaft.
In Europa gilt der Bestand als gefährdet, da er seit den 1970er Jahren stark zurückgegangen ist. Daher wurde das Rebhuhn 1991 vom NABU zum Vogel des Jahres gewählt. Weltweit gilt der Bestand hingegen als nicht gefährdet.

Geschrieben von Milena Krüger